Faktencheck

Arktische Kälte trifft Deutschland: ein Spätwinter-Spektakel

Die Schlagzeilen klingen, als hätte der Winter persönlich beschlossen, Deutschland einen Besuch abzustatten – und das mit Pauken und Trompeten. „Russenpeitsche“, “Arctic Outbreak”, „Schneechaos“: Frau Holle scheint endlich aus ihrem Winterschlaf erwacht zu sein. Doch wie so oft wird aus einer Mücke ein Elefant – oder in diesem Fall ein Schnee-Mammut, das die Medienlandschaft durchwalzt. Zwischen den Zeilen schwingt ein Hauch von Ironie mit, denn mal ehrlich: Ein paar Schneeflocken und Temperaturen unter null sind hierzulande schnell ein nationales Ereignis.

Ein Artikel von Angelo D Alterio über den Wirbel um ein bisschen Winterwetter und die große Show drumherum.

Oh, wie haben wir uns danach gesehnt, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Endlich, nach Jahren des lauwarmen, enttäuschenden Winters, der eher an einen verlängerten Herbst erinnerte, schlägt die Natur zurück – und zwar mit voller Wucht. Ein Höhentief, das in den Medien bereits als “Russenpeitsche” und “Arctic Outbreak” gefeiert wird, bringt uns das, worauf wir alle insgeheim gehofft haben: Schneechaos, Frostschock und die winterlichste Wetterlage des gesamten Winters 2024/25. Na, wer hätte das gedacht? Ein echter Winter im Februar – das ist ja fast so überraschend wie die Tatsache, dass der Himmel blau ist.

Im Norden und Osten Deutschlands türmen sich die Schneemassen – ganze 5 bis 10 cm in tiefen Lagen! Ja, Sie haben richtig gelesen: bis zu 10 cm Schnee, das ist gewissermaßen eine neue Eiszeit. Die Straßen sind unbefahrbar, die Bürgersteige lebensgefährlich, und die Kinder, die zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee sehen, wissen nicht, ob sie lachen oder weinen sollen. Experten warnen eindringlich vor den gefährlichen Straßenverhältnissen, und wer könnte es ihnen verdenken? Bei diesen arktischen Verhältnissen ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Mammuts durch die Straßen von Mecklenburg-Vorpommern ziehen.

Und dann die Temperaturen! Tagsüber im Nordosten schaffen es die Quecksilbersäulen gerade mal knapp über den Gefrierpunkt, während nachts der Frost zuschlägt – bis minus 15 Grad bei geschlossener Schneedecke. Minus 15 Grad! Das ist praktisch die Antarktis, nur ohne Pinguine. Wer hätte gedacht, dass wir in Deutschland jemals wieder solche Temperaturen erleben würden? Ach, richtig, das war früher vollkommen normal. Aber hey, in Zeiten des Klimawandels ist jede Kältewelle eine willkommene Abwechslung, oder?

Spätwinter: Die neue Singularität (oder einfach nur verspätet)

Früher, ja früher, da konnte man sich darauf verlassen, dass der Februar noch einmal so richtig kalt wird. Eine Singularität, ein Witterungsregelfall, auf den man bauen konnte. Doch diese Zeiten sind vorbei – oder vielleicht auch nicht, denn jetzt, Mitte Februar 2025, ist es endlich so weit. Zugegeben, der Winter ist ein wenig verspätet, aber besser spät als nie, oder? Die aktuelle Kältewelle entspricht eher dem „zweiten Spätwinter“, was auch immer das bedeuten soll. Vielleicht ist es einfach nur ein verzweifelter Versuch der Natur, uns daran zu erinnern, dass sie noch existiert.

Die Wettervorhersagen sind sich uneinig, wie es weitergeht – mal wird es milder, mal wieder frostig. Spannend, nicht wahr? Es ist fast wie ein Krimi, nur dass der Mörder in diesem Fall die Kälte ist und das Opfer unsere Geduld. Vielleicht wird der Februar 2025 sogar der erste „zu kalte“ Monat seit gut zwei Jahren. Stellen Sie sich das vor: ein Monat, der tatsächlich zu kalt ist! In Deutschland! Im Jahr 2025! Das ist doch mal eine Schlagzeile, die wir alle benötigen.

Natürlich gibt es auch die üblichen Verdächtigen, die sich über den Winter beschweren. “Zu kalt”, “zu viel Schnee”, “ich habe keine Winterreifen” – die Liste der Ausreden ist lang. Aber mal ehrlich, liebe Leute, das ist doch genau das, worauf wir gewartet haben. Endlich können wir unsere Daunenjacken aus dem Schrank holen, die wir seit Jahren nicht mehr getragen haben. Endlich können wir uns wieder über die Heizkosten aufregen, die durch die Decke gehen. Und endlich können wir uns alle einig sein, dass der Winter doch eigentlich ganz schön ist – zumindest für die zwei Tage, bis der Schnee matschig wird und die Straßen in eine Rutschbahn verwandelt.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »

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