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Dauerregen und Schneefall, Kaltfront bringt der Winter in diese Regionen zurück.

Ein markanter Wetterumschwung steht bevor: Eine Kaltfront, gesteuert von einem Tief über dem Nordmeer, zieht derzeit langsam südostwärts voran und bringt den Winter in Teilen Deutschlands zurück. Während sie sich auf ihrem Weg abschwächt, sorgt sie dennoch für teils kräftige Niederschläge und stürmische Winde. Gleichzeitig beeinflusst ein weiteres Tief über Italien den Süden des Landes und verstärkt die unruhige Wetterlage. Besonders am Alpenrand und in höheren Lagen wird die kommende Wetterentwicklung deutlich spürbar sein.

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Ein Tief über Italien sorgt aktuell an und in den Alpen für Dauerregen und Schneefall

Dauerregen und Schnee an den Alpen

Am Alpenrand, insbesondere östlich der Isar, erwartet uns eine Phase anhaltenden Dauerregens. Bis Sonntagmorgen summieren sich hier markante Niederschlagsmengen von 30 bis 45 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 bis 30 Stunden. Diese ergiebigen Regenfälle könnten lokal zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern führen. Oberhalb von etwa 1200 Metern wird der Niederschlag in Schneefall übergehen, wobei in den Alpen bis Sonntagfrüh zwischen 5 und 10 Zentimeter Neuschnee erwartet werden. In Staulagen, also dort, wo die feuchte Luft an den Bergen aufgezwungen wird, könnten sich bis zu 20 Zentimeter ansammeln, und oberhalb von 1500 Metern sogar bis zu 40 Zentimeter in besonders exponierten Regionen.

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Alle aktuellen Warnungen können Sie über den Warnwetter-Monitor der Meteoleitstelle abrufen

Sturm und Gewitter im Anmarsch

Die Kaltfront bringt nicht nur Niederschläge, sondern auch auffrischende Winde mit sich. Bereits in der Nacht zum Sonntag wird im Nordwesten ein Südwestwind aufkommen, der in Küstennähe steife Böen bis 60 km/h mit sich bringt. Unmittelbar an der Nordsee sind stürmische Böen oder sogar Sturmböen um 75 km/h möglich. Am Sonntag im Tagesverlauf verstärkt sich der Wind weiter und dreht auf West bis Nordwest. Von der Nordsee bis in die östliche Mitte Deutschlands sind dann verbreitet steife bis stürmische Böen zwischen 50 und 70 km/h zu erwarten. Besonders exponierte Lagen wie die Nordsee, die Kammlagen der nördlichen und östlichen Mittelgebirge sowie die Alpengipfel werden von heftigen Sturmböen bis 85 km/h heimgesucht. Auf dem Brocken, dem höchsten Berg Norddeutschlands, könnten sogar schwere Sturmböen bis 100 km/h auftreten.

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Es wird stürmisch in Deutschland. Vor allem im Nordwesten und auf dem Brocken sind schwere Sturmböen nicht ausgeschlossen.

Im Nordosten wird die Wetterlage am Sonntag zusätzlich durch ein Tief, das nach Südskandinavien zieht, beeinflusst. Dieses lenkt labil geschichtete Luftmassen in die Region, was die Bildung einzelner Gewitter begünstigt. Diese können teils mit Sturmböen bis 85 km/h und Graupel einhergehen, wodurch lokal gefährliche Verhältnisse entstehen könnten.

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In Cuxhaven werden am Sonntag Böen knapp über 80 kmh erwartet

Unterschiedliche Entwicklungen im Land

Während der Süden und die Alpenregion mit Dauerregen und Schneefall zu kämpfen haben, zeigt sich die Lage im Nordosten und Südwesten differenziert. Im Nordosten bleibt es zwar windig und gewitteranfällig, jedoch sind keine großflächigen Warnungen zu erwarten. In den Niederungen Südwestdeutschlands, westlich des Rheins und im Alpenvorland, deutet sich hingegen eine trockenere Phase mit teils größeren Auflockerungen an. Die Höchsttemperaturen am Sonntag bewegen sich zwischen 10 und 15 Grad, an den Küsten bleibt es etwas kühler.

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In der Nacht zum Montag sinkt die Schneefallgrenze an den Alpen auf 700 bis 900 Meter, und die Temperaturen kühlen auf 6 bis 1 Grad ab, im höheren Bergland ist leichter Frost möglich. Der Nordwestwind lässt dann allmählich nach, und die Niederschläge klingen vielerorts ab.

Einfluss der Großwetterlage

Die aktuelle Wetterentwicklung ist das Ergebnis einer komplexen Zusammenarbeit zweier Systeme: Die Kaltfront vom Nordmeer bringt polare Luftmassen, während das Italientief feucht-warme Luft aus dem Mittelmeerraum in den Süden pumpt. Diese Konstellation sorgt für die hohen Niederschlagsmengen und den winterlichen Charakter in den Alpen. Laut aktuellen Modellen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) verliert die Kaltfront auf ihrem Weg nach Südosten zwar an Kraft, doch ihre Auswirkungen bleiben unübersehbar. Besonders die Kombination aus Kaltfront und Tiefdruckeinfluss wird in den Bayerischen Alpen sowie in Tirol und Vorarlberg für ein echtes Wetterdrama sorgen.

Ab Montag deutet sich eine Wetterberuhigung an: Die Kaltfront zieht ostwärts ab, und im Westen könnten erste Sonnenstrahlen durchbrechen. Dennoch bleibt die polare Kaltluft präsent, sodass Frost in den Nächten und kühle Tage bis in die kommende Woche möglich sind. Für die betroffenen Regionen empfiehlt sich Vorsicht: Autofahrer sollten auf winterliche Straßenverhältnisse und starke Winde achten, und Anwohner am Alpenrand sollten sich auf mögliche Überschwemmungen vorbereiten.

Angelo D Alterio

Angelo D'Alterio ist ein leidenschaftlicher Autor auf dem Gebiet der Meteorologie, der sich bereits seit dem Jahr 2013 intensiv mit Wetterphänomenen auseinandersetzt. Mit einem tiefen Verständnis für Unwetterwarnungen und Synoptik hat Angelo im Laufe seiner Karriere einen bemerkenswerten Beitrag zur Meteorologie geleistet. Im Jahr 2015 setzte er sein Wissen und seine Begeisterung produktiv ein, indem er Mitgründer und Chef-Meteorologe der Unwetteralarm Schweiz GmbH wurde, einer Initiative, die bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2021 wuchs. Anschließend inspirierte Angelo D'Alterio die Gründung der Meteoleitstelle Hessen, wo er seine Fachkenntnisse weiterhin einbringt. Durch seine Erfahrungen und Spezialgebiete, insbesondere im Bereich Unwetterwarnungen, etablierte… More »

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