Die Eisheiligen: Altes Bauernwissen und die Auswirkungen auf das Wetter

Jedes Jahr im Mai erwarten Gärtner die Eisheiligen, Kälteperioden vom 11. bis 15., die Pflanzen gefährden können. Es sind Übergangszeiten, in denen kühle Luft aus dem Norden für Temperaturstürze sorgt. Deshalb setzen viele erst nach dieser Zeit empfindliche Pflanzen aus. Trotz Klimawandel und selteneren Frosttagen bleibt Vorsicht angesagt, denn lokale Unterschiede können überraschen.

Die Eisheiligen. Diese besondere Periode ist in der Volksweisheit fest verankert und wird häufig mit einem plötzlichen Temperaturrückgang in Verbindung gebracht. Aber was steckt wirklich hinter diesem Phänomen und wie beeinflusst es das Wetter in unseren Breiten?

Wer sind die Eisheiligen?

Die Eisheiligen beziehen sich auf eine bestimmte Abfolge von Tagen im Mai, die traditionell mit den Namen von Heiligen verbunden sind. In vielen Teilen Europas gelten der 11. bis 15. Mai als die Tage der Eisheiligen, benannt nach den Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und der kalten Sophie. Diese Tage sind bekannt für ihre Neigung zu plötzlichen Kälteeinbrüchen, die nach dem Start in die Wachstumsperiode eine Gefahr für die Landwirtschaft darstellen können.

Bauernregeln: Eisheilige - Das ist dran
Empfindliche Pflanzen sollten bis zu den Eisheiligen möglichst nicht nach draußen. Verena Leyendecker wertet aus, was an der Eisheiligen-Regel dran ist.

Meteorologische Hintergründe

Der Zeitraum der Eisheiligen fällt in eine Phase des Frühjahrs, in der oft ein Übergang der Großwetterlage stattfindet. Hierbei kann kühlere Luft aus dem Norden oder Osten nach Mitteleuropa strömen und zu einem spürbaren Temperaturabfall führen. Solche Kälteeinbrüche sind in der Übergangsphase vom Frühjahr zum Sommer nicht ungewöhnlich und können von Nachtfrösten begleitet werden, die insbesondere für Jungpflanzen eine Bedrohung darstellen.

Auswirkungen auf Garten und Landwirtschaft

Traditionell gilt die Regel, dass empfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden sollten. Dies hat einen praktischen Hintergrund: Frostempfindliche Pflanzen, wie Tomaten, Gurken oder Blumen, könnten durch späte Fröste beschädigt werden oder sogar ganz zugrunde gehen. Viele Gärtner warten daher die Eisheiligen ab, bevor sie ihre Pflanzen hinaussetzen und so das Risiko von Frostschäden minimieren.

Klimawandel und die Eisheiligen

Mit den Veränderungen des Klimas stellt sich die Frage, wie relevant die Eisheiligen heute noch sind. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von starken Kälteeinbrüchen im Mai in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen hat. Jedoch sind sie nicht vollständig verschwunden und können regional unterschiedlich ausfallen. Vorsicht bleibt also geboten.

Fazit

Obwohl die Eisheiligen kein wissenschaftliches Phänomen darstellen, haben sie ihre praktische Bedeutung in der Landwirtschaft und beim Gärtnern bis heute behalten. Als Faustregel für die Pflanzzeit im Frühjahr bieten sie eine nützliche Orientierungshilfe. Es ist jedoch stets ratsam, lokale Wettervorhersagen im Auge zu behalten und vorsichtshalber Schutzmaßnahmen für empfindliche Pflanzen einzuplanen. Somit behalten die Eisheiligen trotz Klimawandel ihre Rolle in der Volksweise und tragen dazu bei, dass der Frühlingsanfang nicht zur frostigen Überraschung wird.

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