
Ein turbulenter Wetterwechsel läutet das Wochenende aus
Am Ende des Wochenendes steht Deutschland ein markanter Wetterwechsel bevor. Der Hochsommer, der in den vergangenen Tagen vielerorts mit schweißtreibenden Temperaturen dominierte, verabschiedet sich vorerst. Doch bevor die ersehnte Abkühlung einsetzt, wird es noch einmal richtig schwül. Die Luftfeuchtigkeit steigt rapide an, wodurch selbst Temperaturen um 30 Grad wie ein Tropenklima empfunden werden.
Ursache für die aufgeheizte Wetterlage ist ein kleines Tiefdruckgebiet, das sich derzeit über Norddeutschland etabliert. Dieses bringt verbreitet Schauer und teils heftige Gewitter mit sich. Parallel dazu bildet sich im Südwesten Europas ein neues Hochdruckgebiet, das im Laufe der kommenden Woche wieder für stabileres Wetter und mehr Sonne sorgen wird. Der Zwischenzustand jedoch wird ungemütlich und verlangt vielerorts Aufmerksamkeit.

Fokussierte Unwetterlage in Süddeutschland
Besonders Bayern und Baden-Württemberg geraten in den kommenden Stunden in den Fokus der Meteorologen. “Die Dynamik, mit der sich das Gewittersystem über Frankreich ostwärts bewegt, birgt erhebliches Potenzial für Unwetterschäden,” warnt Angelo D Alterio von der Meteoleitstelle. „Vor allem die Kombination aus stürmischen Böen, heftigem Starkregen und Hagel kann regional für Probleme sorgen.“ Die Wettermodelle zeichnen ein klares Bild:
In diesen Regionen sind orkanartige Böen ebenso möglich wie intensive Niederschläge, die innerhalb kurzer Zeit große Regenmengen bringen. Im Vergleich dazu zeigt sich der Norden Deutschlands deutlich entspannter. Zwar sind auch hier einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen, doch die Intensität bleibt voraussichtlich moderat.
Die Mechanik hinter dem Gewitter
Das herannahende Gewittersystem ist meteorologisch betrachtet komplex: Es handelt sich um eine sogenannte konvektive Linie mit einem ausgeprägten Windprofil. Der Begriff “Windlawine” ist dabei keine Übertreibung, denn mit plötzlichen und sehr starken Böen ist gerade in Südbayern und im Südwesten Baden-Württembergs zu rechnen.
Neben Sturmböen sind auch Hagelunwetter möglich. In den Morgenstunden entwickeln sich erste Gewitterzellen, die zunächst mit kleinem Hagel einhergehen. Später könnten auch größere Hagelkörner auftreten. Die Zuggeschwindigkeit des Systems ist bemerkenswert hoch. Innerhalb weniger Stunden zieht es von Frankreich über den Süden Deutschlands bis weit nach Osten und bringt dabei nicht nur Sturm und Regen, sondern auch blitzintensive Gewitter.
Zwischen Sommerhitze und Abkühlung
Der zeitliche Ablauf des Wetterumschwungs ist regional unterschiedlich. Am Vormittag treten die Überreste der Nachtgewitter im Westen auf. Diese bringen bereits teils starken Regen und erste Hagelmeldungen. Im Osten hingegen dominiert noch die Sonne, wodurch sich die Temperaturen dort auf bis zu 34 Grad steigern.
Diese heißen Regionen bleiben bis in den Abend hinein gewitterfrei – ein trügerischer Zustand, der sich jedoch rasch ändern kann. Mit dem Voranschreiten des Abends erreicht das Unwetter auch diese Gebiete. Währenddessen sorgt im Westen bereits eine abkühlende Luftmasse für eine deutliche Entlastung. Die Temperaturunterschiede zwischen Ost und West könnten dabei bis zu zehn Grad betragen.
Fazit: Auf den Sommer folgt das Donnerwetter
Das Wochenende verabschiedet sich mit einem lauten Knall. Der abrupte Übergang von drückender Schwüle zu kühleren Temperaturen bringt starke Gewitter mit sich, deren Schwerpunkt ganz klar in Bayern und Baden-Württemberg liegt. Neben orkanartigen Windböen sind auch Starkregen und Hagel Teil des Wettergeschehens.
Der Osten Deutschlands hat zwar noch einige Stunden Sonne vor sich, wird jedoch nicht verschont bleiben. Dafür dürfen sich besonders die westlichen Landesteile bald auf angenehmere Temperaturen freuen. Im Wochenverlauf stabilisiert sich die Wetterlage wieder. Ein Hochdruckgebiet bringt Ruhe und Sonnenschein zurück – zumindest vorerst.
Wer aktuell in Süddeutschland unterwegs ist, sollte das Wettergeschehen ernst nehmen: Plötzliche Windböen können Bäume entwurzeln oder Gegenstände umherwirbeln. Auch Autofahrer und Landwirte sollten mit erhöhter Vorsicht agieren. Ein Blick in die Wetter-App oder auf aktuelle Warnmeldungen kann in den kommenden Stunden entscheidend sein.
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