Das Azorenhoch

Das Azorenhoch ist ein Hochdruckgebiet, das sich typischerweise im Nordatlantik in der Nähe der Azoren-Inseln bildet. Es ist ein wichtiger Bestandteil des globalen Wettersystems und beeinflusst maßgeblich das Wetter in Europa. Als Teil des subtropischen Hochdruckgürtels entsteht es durch absinkende Luftmassen, die in der sogenannten Hadley-Zelle von den Tropen in Richtung der Subtropen strömen. Diese absinkende Luft sorgt für stabile, meist trockene Wetterbedingungen.

Im Sommer ist das Azorenhoch oft stärker und kann sich nach Norden ausdehnen, was in Mitteleuropa häufig zu warmem, sonnigem Wetter führt. Im Winter ist es tendenziell schwächer und liegt weiter südlich, wodurch feuchtere und mildere Luftmassen nach Europa gelangen können. Es interagiert eng mit dem Islandtief, einem Tiefdruckgebiet weiter nördlich, und die Druckunterschiede zwischen diesen beiden Systemen bestimmen die Stärke der Westwinde über dem Atlantik. Dieses Zusammenspiel ist auch als Nordatlantische Oszillation bekannt und hat großen Einfluss auf die Wetterlagen in Europa.
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