Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in Oberbayern hat in den letzten Jahren wiederholt die zerstörerische Kraft schwerer Unwetter zu spüren bekommen. Starkregen, Hagel, Stürme und Überschwemmungen haben Städte wie Bad Tölz, Wolfratshausen und kleinere Gemeinden wie Bad Heilbrunn oder Königsdorf heimgesucht. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit zurück, ihre Auswirkungen und die Reaktionen der Region.

Am 10. Juli 2024 zog eine Superzelle über den Landkreis und löste über 70 Feuerwehreinsätze aus. Besonders betroffen waren Bad Tölz, Bad Heilbrunn, Mürnsee, Königsdorf und Dietramszell. Gegen 15:49 Uhr begann der Starkregen, der Straßen und Keller überflutete und Bäume auf die Fahrbahn stürzen ließ. In Bad Heilbrunn musste die B11 zeitweise komplett gesperrt werden, da sie nicht nur überflutet, sondern auch von einer Ölspur verunreinigt war. Rund 250 Einsatzkräfte der Feuerwehren waren im Einsatz, um die Schäden zu beheben.

Ein besonders dramatisches Ereignis war das Unwetter in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 2021. Eine Gewitterfront mit golfballgroßen Hagelkörnern – teils bis zu fünf Zentimeter im Durchmesser – verwüstete den Norden des Landkreises, insbesondere Wolfratshausen. Dachfenster wurden durchschlagen, Gewächshäuser zerstört, und Autos schwer beschädigt. Über 110 Einsätze verzeichneten die Feuerwehren zwischen Icking, Eurasburg, Münsing und Wolfratshausen, davon mehr als 70 allein in der Stadt.
Anwohner beschrieben das Geräusch der einschlagenden Hagelkörner als „infernalisch“ und erinnerten sich an den Schock, als Wasser in ihre Häuser eindrang. Die Feuerwehren waren bis in den nächsten Tag mit Aufräumarbeiten beschäftigt, während Autohäuser wie Schmidt in Wolfratshausen provisorische Reparaturen an zerstörten Fahrzeugen durchführten. Der materielle Schaden ging in die Millionen, doch Verletzte gab es glücklicherweise nicht.

Am 26. August 2023 wütete ein Gewittersturm mit orkanartigen Böen und tennisballgroßen Hagelkörnern im Südlandkreis, besonders in Benediktbeuern. Das Kloster Benediktbeuern erlitt massive Schäden: Dächer wurden durchlöchert, Fenster eingedrückt, und Bäume entwurzelt. Die Kreisfeuerwehr meldete Hunderte Einsätze, und ein Ausnahmezustand wurde ausgerufen. Über 700 Einsatzkräfte waren in der Region im Einsatz, um die Schäden zu bewältigen, die sich auf Millionen Euro beliefen.
In Geretsried schlug ein Blitz in ein Reihenhaus ein und verursachte einen Dachstuhlbrand, was die Evakuierung von 30 Personen erforderlich machte. Auch andere Gemeinden wie Bichl, Kochel und Lenggries waren betroffen, doch Benediktbeuern blieb das Epizentrum der Zerstörung. Die Aufräumarbeiten dauerten Wochen, und das Kloster steht vor einer langfristigen Restaurierungsaufgabe.
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