Extreme Hitze

Extreme Hitze aus meteorologischer Sicht ist ein Wetterphänomen, das durch ungewöhnlich hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum charakterisiert ist. Es entsteht durch spezifische atmosphärische Bedingungen und wird oft durch den Klimawandel verstärkt. Hier eine Erklärung:

Extreme Hitze: Meteorologen sprechen von extremen Temperaturen, wenn diese deutlich über dem langjährigen Mittel eines Gebiets liegen, oft verbunden mit Hitzewellen. Eine Hitzewelle wird vom Deutschen Wetterdienst (DWD) definiert als mindestens drei aufeinanderfolgende Tage mit Temperaturen über 30 °C (bzw. regional variierend).

Wärmerekorde: Temperaturen über 35 °C bis hin zu 40 °C oder mehr gelten in Deutschland als extrem, da sie selten auftreten und große Belastungen verursachen.

Extreme Hitze entsteht häufig durch persistente Hochdruckgebiete. Diese blockieren Wolkenbildung und Niederschlag, da absinkende Luftmassen (Subsidienz) die Atmosphäre stabilisieren.

Beispiel: Im Sommer 2003 (Europa) oder 2019 (Deutschland) lagerte ein starkes Hoch über Mitteleuropa, was zu Rekordtemperaturen führte (z. B. 40,3 °C in Gärmersdorf am 20. Juli 2019).

Warme Luftmassen aus südlichen Regionen (z. B. Sahara oder Mittelmeerraum) werden durch Winde (oft Südwest- oder Südströmungen) nach Mitteleuropa transportiert. Dies geschieht durch Jetstreams oder großräumige Zirkulationsmuster wie die Omega-Lage, bei der ein Hochdruckgebiet zwischen zwei Tiefs eingekeilt ist.

In Städten wie Essen oder Erfurt verstärken versiegelte Flächen (Asphalt, Beton) und geringe Vegetation die Hitze. Nachts kühlen Städte kaum ab, was Temperaturen um bis zu 10 °C über ländliche Gebiete anhebt.

Juli 2019 im Erzgebirge: Selbst in höheren Lagen stiegen die Temperaturen auf über 35 °C, da ein stabiles Hoch aus Südeuropa warme Luft brachte. Die trockenen Böden nach der Dürre 2018 verstärkten die Hitze.
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