Flugausfälle

Unwetter haben in den letzten Jahren immer wieder für erhebliche Störungen im Flugverkehr an deutschen Flughäfen gesorgt. Starkregen, Stürme, Gewitter und winterliche Wetterextreme wie Schnee und Eisregen haben nicht nur den Betrieb beeinträchtigt, sondern auch Sicherheitsmaßnahmen und logistische Herausforderungen mit sich gebracht. Dieser Artikel beleuchtet einige der prägnantesten Ereignisse und ihre Auswirkungen auf den Luftverkehr in Deutschland.

Im Februar 2022 fegte das Sturmtief „Zeynep“ über Deutschland und brachte besonders den Norden und die Mitte des Landes zum Stillstand. Mit Orkanböen von über 140 km/h wurden zahlreiche Flüge an Flughäfen wie Hamburg, Hannover und Berlin-Brandenburg (BER) gestrichen. Am Hamburger Flughafen fielen Verbindungen nach Amsterdam, Frankfurt und München aus, während in Hannover die Lage zunächst stabil blieb, jedoch mit der Empfehlung an Passagiere versehen wurde, sich vorab über den Flugstatus zu informieren. Am BER wurde die Flugzeugabfertigung zeitweise unterbrochen, da starke Winde das Be- und Entladen sowie das Einsteigen der Passagiere unmöglich machten. Der Frankfurter Flughafen, der größte Deutschlands, meldete ebenfalls Einschränkungen, konnte jedoch einen stabileren Betrieb aufrechterhalten.

Anfang 2024 sorgte ein massives Winterunwetter mit Glatteis und Schneefällen für Hunderte Flugausfälle, insbesondere an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Am 17. Januar 2024 wurden am Flughafen Frankfurt zwischenzeitlich keine Starts mehr ermöglicht, da anhaltender Eisregen das Enteisen der Flugzeuge verhinderte. Fraport, der Betreiber, sprach von erheblichen Einschränkungen, die auch am Folgetag anhielten. In München wurden über 250 von rund 650 geplanten Starts und Landungen annulliert, was etwa 40 % des Flugplans ausmachte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor „extremem Eisansatz“ und einer hohen Gefahr für Leib und Leben, was die Fluggesellschaften dazu zwang, den Betrieb drastisch einzuschränken. Der Flughafen Saarbrücken stellte den Betrieb sogar komplett ein.

Neben winterlichen Extremen haben auch Sommergewitter den Flugverkehr beeinträchtigt. Im Juni 2019 brachte das Tief „Frank“ Starkregen, Hagel und Sturmböen über Süddeutschland und führte am Frankfurter Flughafen zu etwa 100 Flugstreichungen. Die Kombination aus Gewittern und schlechter Sicht zwang die Flugsicherung, den Betrieb teilweise auszusetzen. Ähnliche Szenarien wiederholten sich in den Folgejahren, etwa im Sommer 2021, als lokale Unwetter in Bayern den Münchner Flughafen zeitweise lahmlegten. Diese Ereignisse zeigten, wie anfällig auch moderne Flughäfen für plötzliche Wetterwechsel sind.
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