Hochdruckwetter
Hochdruckwetter prägt häufig unsere Sommer und sorgt für sonnige, stabile Verhältnisse – doch was steckt dahinter? Dieser Artikel erklärt die meteorologischen Mechanismen eines Hochdrucksystems, seine Merkmale und die Effekte auf Natur und Gesellschaft, mit einem Blick auf typische Beispiele wie die Hitzewellen im Kreis Hildesheim.
Hochdruckwetter entsteht durch ein sogenanntes Antizyklon, eine Region in der Atmosphäre, in der der Luftdruck höher ist als in der Umgebung. Der Luftdruck wird in Hektopascal (hPa) gemessen, und Werte über 1013 hPa gelten als Hochdruck (der globale Mittelwert auf Meereshöhe liegt bei 1013,25 hPa). Charakteristisch für Hochdruckgebiete ist eine abwärtsgerichtete Luftbewegung (Subsidienz): Warme Luft sinkt langsam zur Erde, wird komprimiert und erwärmt sich dabei adiabatisch, was die Bildung von Wolken und Niederschlag unterdrückt.
Thermischer Ursprung: Hochdruckgebiete entstehen oft über warmen Land- oder Ozeanflächen, wo erhitzte Luft aufsteigt und in höheren Atmosphärenschichten absinkt, nachdem sie abgekühlt ist. Beispiele sind das Azorenhoch über dem Atlantik oder das Sibirische Hoch im Winter.
Dynamischer Ursprung: Der Jetstream, ein Starkwindband in der oberen Troposphäre, beeinflusst die Position von Hochdrucksystemen. Wenn er sich wellenartig verformt (Rossby-Wellen), können Hochdrucklagen über längere Zeit an einem Ort „steckenbleiben“ – ein Phänomen, das als „Blocking“ bekannt ist.
Die absinkende Luft verhindert die Bildung von Wolken, da die relative Luftfeuchtigkeit durch die Erwärmung sinkt. Tagsüber führt die ungehinderte Sonneneinstrahlung zu hohen Temperaturen, nachts kühlt die Erde durch Wärmeabstrahlung ab – besonders im Winter kann dies zu Frost führen.
Hochdrucksysteme sind träge und können Tage bis Wochen bestehen bleiben. Im Gegensatz zu Tiefdruckgebieten mit wechselhaftem Wetter und starkem Wind herrscht bei Hochdruck meist Windstille oder leichte Brisen.
Im Sommer bringt Hochdruck Hitze, da die Sonneneinstrahlung den Boden stark aufheizt (z. B. über 30 °C). Im Winter hingegen sorgt die klare Nacht für starke Abkühlung, während tagsüber mildere Temperaturen möglich sind.
Der Sommer 2018 war von einem extrem stabilen Hochdrucksystem über Nordeuropa geprägt, das eine historische Hitzewelle auslöste. Das „Azorenhoch“ erstreckte sich weit nach Mitteleuropa und wurde durch eine Omegalage des Jetstreams fixiert:
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