Hochschwarzwald

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren immer wieder mit schweren Unwettern zu kämpfen gehabt. Starkregen, Hagel, Sturmböen und vereinzelt Erdrutsche haben die Region gezeichnet, Schäden verursacht und die Einsatzkräfte gefordert. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Unwetterereignisse der jüngsten Vergangenheit zurück, die das Leben der Menschen im Hochschwarzwald nachhaltig beeinflusst haben.

Am 21. Mai 2023 zog eine Unwetterfront über den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und brachte extreme Niederschläge mit sich. Besonders betroffen war die Gegend um Titisee-Neustadt, wo innerhalb weniger Stunden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter fielen. Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet, und auf der Bundesstraße 294 bei Biederbach-Frischnau löste der Starkregen einen Erdrutsch aus. Mehrere Meter Erde blockierten die Fahrbahn, sodass die Straße gesperrt werden musste. Die Polizei meldete eine zweistellige Zahl an Einsätzen, unterstützt von Feuerwehren und freiwilligen Helfern, die bis spät in die Nacht arbeiteten, um die Schäden zu beheben. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch die Sachschäden waren erheblich.

Nur wenige Wochen später, am 22. Juni 2023, traf eine weitere Unwetterlage den Hochschwarzwald. Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel zogen über den Landkreis, wobei besonders die Gemeinden im südlichen Bereich wie Schluchsee und St. Blasien betroffen waren. Hagelkörner in der Größe von Kirschkernen beschädigten Autos, Fenster und landwirtschaftliche Flächen. Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor vor heftigen Niederschlägen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter und Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 km/h gewarnt. In einigen Gebieten traten kleinere Bäche über die Ufer, und die Feuerwehren waren erneut im Dauereinsatz, um vollgelaufene Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen.

Ein besonders dramatisches Ereignis ereignete sich am 8. Oktober 2024, als die Ausläufer eines ehemaligen Hurrikans den Hochschwarzwald erreichten. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor schweren Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h, im Bereich des Feldbergs sogar vor Orkanböen. In der Wutachschlucht, einem beliebten Wandergebiet, kam es zu einem Hangrutsch, der die L 170 zwischen Meßstetten und Lautlingen beschädigte. Die Straße war bereits seit Februar 2024 nach einem früheren Unwetter teilweise gesperrt, und dieses Ereignis verschärfte die Situation weiter. Überschwemmte Straßen und vollgelaufene Keller wurden ebenfalls gemeldet, etwa in Freiburg und den umliegenden Gemeinden. Die Feuerwehren im Landkreis mussten vermehrt ausrücken, um die Folgen der heftigen Regenfälle zu bewältigen.

Die Unwetter der jüngsten Vergangenheit stehen nicht isoliert da. Bereits 2016 hatte ein Unwetter in der Wutachschlucht schwere Schäden angerichtet, als eine Wanderin bei einem Erdrutsch in Schlammmassen versank. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität solcher Ereignisse im Hochschwarzwald werfen die Frage auf, ob der Klimawandel eine Rolle spielt. Meteorologen verweisen auf steigende Temperaturen und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, die die Bildung heftiger Gewitter begünstigen. Zudem führen veränderte Wettermuster, wie persistente Hoch- und Tiefdrucklagen, zu extremen Niederschlägen und Stürmen. Für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald bedeutet dies eine wachsende Herausforderung, sich auf solche Naturereignisse vorzubereiten.
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