Kanton Graubünden

Der Kanton Graubünden, im Südosten der Schweiz gelegen und bekannt für seine majestätischen Alpenlandschaften, wurde in der jüngsten Vergangenheit wiederholt von schweren Unwettern heimgesucht. Starkregen, Hochwasser, Erdrutsche und Gewitter haben die Region vor erhebliche Herausforderungen gestellt, mit teils dramatischen Folgen für Mensch und Infrastruktur. Dieser Artikel beleuchtet die bedeutendsten Ereignisse der letzten Monate und ihre Auswirkungen.

Eines der schwerwiegendsten Ereignisse fand am 21. und 22. Juni 2024 statt, als heftige Gewitter und Starkregen über das Misoxtal im Kanton Graubünden hereinbrachen. Innerhalb von 24 Stunden fielen laut dem Wetterdienst MeteoNews 125 Millimeter Regen eine Menge, die fast dem durchschnittlichen Juniniederschlag von 154 Millimetern entspricht. Dazu kamen über 7.000 Blitze, die die Region in ein Chaos aus Wasser und Geröll stürzten.

Besonders tragisch war ein Erdrutsch in der Gemeinde Lostallo, nördlich des Comer Sees. Schlamm- und Schuttmassen verschütteten vier Menschen; eine Frau konnte am Samstagmorgen lebend geborgen werden, doch ein Mann wurde später tot aufgefunden, und zwei weitere Personen – ein Paar – blieben bis Ende Juni vermisst. Die Wassermassen rissen Häuser mit sich, und eine Straße wurde auf 200 Metern unterspült und stürzte ein. Meterhohe Felsbrocken blockierten das Tal, sodass die Straße nur für Rettungskräfte zugänglich war. Rund 230 Menschen wurden evakuiert, und die Suche nach den Vermissten erfolgte mit Hunden, Drohnen und Hubschraubern – zeitweise unterbrochen durch anhaltendes schlechtes Wetter.

Ein weiterer schwerer Schlag war die Zerstörung eines 200 Meter langen Abschnitts der Autobahn A13 Richtung Italien, einer wichtigen Alpenroute. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich Monate dauern, was besonders während der Sommersaison den Verkehr stark beeinträchtigt. Die Schäden im Misoxtal waren immens, und die Aufräumarbeiten begannen unter schwierigen Bedingungen, während die Region sich allmählich beruhigte.
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