Lahn Dill Kreis

Der Lahn-Dill-Kreis in Mittelhessen hat in den letzten Jahren wiederholt die zerstörerische Kraft schwerer Unwetter erlebt. Starkregen, Gewitter, Stürme und Hagel haben Städte wie Wetzlar, Dillenburg und Haiger vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf die bedeutendsten Unwetter der jüngsten Vergangenheit zurück, ihre Folgen und die Reaktionen der Region.

Ein markantes Ereignis war das Sturmtief „Zoltan“, das am 21. und 22. Dezember 2023 über den Lahn-Dill-Kreis fegte. Mit Sturmböen von bis zu 100 km/h stürzten zahlreiche Bäume um, blockierten Straßen und verursachten Sachschäden. Besonders betroffen waren Wetzlar, Aßlar, Braunfels, Eschenburg und Solms. Die Polizei meldete 63 Einsätze in Mittelhessen, davon viele im Lahn-Dill-Kreis, mit einem geschätzten Schaden von 130.000 Euro. In Wetzlar fiel ein Baum auf die Fahrbahn nahe dem Leitz-Park, während in Büblingshausen und Münchholzhausen Straßen durch umgestürzte Bäume unpassierbar wurden.

Die Feuerwehren waren in der Nacht im Dauereinsatz, unterstützt von Bauhöfen und Polizei. Das hohe Notrufaufkommen führte zu einem „Notrufüberlauf“, bei dem Anrufe auf andere Leitstellen umgeleitet wurden. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch die Aufräumarbeiten zogen sich bis in den nächsten Tag. Die Lage entspannte sich am Freitagmorgen, aber das Ereignis zeigte die Verwundbarkeit der Region gegenüber starken Winden.

Am 21. Juni 2023 zog ein heftiges Unwetter über das Dillgebiet und das Hinterland, mit Schwerpunkt in Haiger und Dillenburg. Gegen 18 Uhr prasselten Starkregen und Hagel für etwa 15 Minuten auf die Stadtteile nieder, gefolgt von Sonnenschein. In Haiger überflutete der Regen Straßen, da die Kanalisation die Wassermassen nicht bewältigen konnte, und selbst der Feuerwehrstützpunkt in der Kernstadt meldete einen Wassereinbruch. Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro bilanzierte: „Wir hatten Glück, dass es so kurz war.“

In Dillenburg setzte Starkregen die Durchfahrtsstraße in Manderbach unter Wasser, während in Frohnhausen ein Keller voll lief. Die Dillenburger Feuerwehr rückte zu zwölf Einsätzen aus, darunter in Nanzenbach. Auch in Burbach drang Wasser in ein Fitnessstudio ein, was die Feuerwehr zum Auspumpen rief. Trotz der Intensität gab es keine gravierenden Verkehrsunfälle, und die Schäden blieben begrenzt.

In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 2024 traf ein Gewitter-Cluster den Lahn-Dill-Kreis mit Starkregen, Blitz und Donner. Rund 300 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, um 87 Schadensstellen zu bearbeiten. Die Landstraße L3052 zwischen Niederlemp und Oberlemp war durch umgestürzte Bäume gesperrt, und in vielen Orten mussten Keller ausgepumpt werden. Der Führungsstab des Kreises unterstützte die nächtlichen Operationen mit sechs Mitarbeitenden. Menschen kamen nicht zu Schaden, doch die Einsatzkräfte waren bis in die frühen Morgenstunden gefordert.
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