Niederbayern

Niederbayern, eine Region im Osten Bayerns, ist in den letzten Jahren immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht worden. Starkregen, Überschwemmungen, Sturmböen und Hagel haben nicht nur erhebliche Sachschäden verursacht, sondern teilweise auch Menschenleben gefordert. Dieser Artikel bietet einen Überblick über einige der bedeutendsten Wetterereignisse in Niederbayern der vergangenen Jahre und beleuchtet ihre Auswirkungen auf die Region.

Eines der schlimmsten Unwetterereignisse der jüngeren Geschichte ereignete sich am 1. Juni 2016 in Simbach am Inn im Landkreis Rottal-Inn. Ein extremes Blitzhochwasser, ausgelöst durch heftigen Starkregen, verwandelte die idyllische Kleinstadt in eine Katastrophenzone. Innerhalb weniger Stunden fielen enorme Niederschlagsmengen, die Bäche und Flüsse über die Ufer treten ließen. Tragischerweise kamen fünf Menschen ums Leben: Drei Frauen wurden in einem überschwemmten Haus von Tauchern geborgen, eine weitere Frau wurde in einem Bach in der nahegelegenen Gemeinde Julbach entdeckt, und ein Mann wurde später in den Trümmern gefunden. Zahlreiche Menschen wurden vermisst, und die Schäden beliefen sich auf zweistellige Millionenbeträge. Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht waren tagelang im Einsatz, um die Wassermassen abzupumpen und die betroffenen Gebiete zu sichern. Dieses Ereignis bleibt ein düsterer Meilenstein in der Geschichte Niederbayerns.

Am 22. Juni 2021 zogen zwei schwere Gewitterfronten über Niederbayern hinweg und sorgten für Chaos. Besonders betroffen war der Landkreis Landshut, wo überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller die Einsatzkräfte auf Trab hielten. Die Polizei meldete über 100 Einsätze in einer einzigen Nacht, darunter auch kuriose Zwischenfälle wie Wasser, das in das Polizeigebäude in Landshut eindrang und Büros im Erdgeschoss überflutete. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer, doch die Schäden waren beträchtlich. Dieses Unwetter zeigte erneut, wie verwundbar die Infrastruktur in der Region gegenüber extremen Wetterlagen ist.

Am Pfingstsonntag, dem 5. Juni 2022, traf ein weiteres schweres Unwetter Niederbayern. Starkregen überraschte die Region, und ein Motorradfahrer im Landkreis Rottal-Inn verlor auf einer überfluteten Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug, stürzte und verstarb. Über 150 Einsätze wurden von den Rettungskräften verzeichnet, darunter die Evakuierung eines Bierzeltes, das durch die Wassermassen gefährdet war. Dieses Ereignis unterstrich die Gefahr, die plötzliche Wetterextreme auch für den Verkehr darstellen.

Im Juni 2024 kam es in Niederbayern erneut zu massiven Überschwemmungen, diesmal im Zuge eines großflächigen Hochwassers in Bayern. Besonders betroffen waren die Regionen entlang der Donau und ihrer Zuflüsse, etwa in Passau und im Landkreis Rottal-Inn. Nach tagelangem Dauerregen stiegen die Pegelstände bedrohlich an, und vielerorts mussten Sandsäcke verteilt sowie Straßen gesperrt werden. Während die Lage in Niederbayern laut Polizei nicht dramatisch war, führten umgestürzte Bäume und kleinere Überflutungen zu Einsätzen. Gleichzeitig sorgte Schnee in höheren Lagen dafür, dass die Wassermengen teilweise gebunden wurden, was die Situation etwas entschärfte.

Im August 2024 warnte der Deutsche Wetterdienst vor schweren Gewittern im Südosten Niederbayerns. Heftiger Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter, Hagel mit Korngrößen von bis zu 3 Zentimetern und orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von etwa 110 Kilometern pro Stunde trafen die Region. Diese Wetterereignisse führten erneut zu überfluteten Kellern und Straßen, wenngleich keine Todesopfer gemeldet wurden. Die Häufung solcher Ereignisse im Jahr 2024 verdeutlicht, dass extreme Wetterlagen in Niederbayern immer häufiger auftreten.
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