Orkantief Zoltan

Das Orkantief „Zoltan“ fegte Ende Dezember 2023 über Deutschland und brachte eine Mischung aus heftigen Sturmböen, Starkregen und Sturmfluten mit sich. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen stellte dieser Sturm das Land vor erhebliche Herausforderungen von Verkehrschaos über Stromausfälle bis hin zu Hochwassergefahren. Dieser Artikel beleuchtet den Verlauf, die Auswirkungen und die Reaktionen auf „Zoltan“, einen der markantesten Stürme des Jahres 2023.

„Zoltan“ formierte sich Mitte Dezember über dem Nordatlantik und erreichte am Donnerstag, den 21. Dezember 2023, die deutsche Nordseeküste. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete Windgeschwindigkeiten von 70 bis 90 km/h in den Niederungen, im Norden bis zu 100 km/h und an exponierten Lagen wie der Nordseeküste oder dem Brocken sogar Orkanböen bis 120 km/h. Das Tief zog schnell ostwärts und erfasste nahezu ganz Deutschland, wobei es sich bis zum 23. Dezember in Richtung Baltikum verabschiedete. Besonders entlang der Kaltfront traten Schauer und Gewitter auf, die die Böen lokal verstärkten.

Meteorologen wie Dominik Jung von Wetter.net hatten frühzeitig vor der Wucht des Sturms gewarnt: „Dieses Orkantief wird für ordentliche Probleme sorgen“, hieß es. Der DWD gab Unwetterwarnungen der Stufe 2 bis 3 heraus, für die Ostseeküste und Teile Norddeutschlands sogar die höchste Warnstufe.
Nordseeküste und Sturmflut: An der Nordseeküste sowie in der Elbe wurden schwere Sturmfluten registriert. In Husum (Schleswig-Holstein) erreichte der Pegel 2,26 Meter über dem mittleren Hochwasser, in Hamburg wurde der Fischmarkt überschwemmt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie meldete Wasserstände von bis zu 3 Metern über dem Normalwert.

Verkehrschaos: Die Deutsche Bahn stellte weite Teile des Fernverkehrs ein, besonders in Norddeutschland. Strecken wie Kiel-Hamburg oder Hamburg-Bremen waren durch umgestürzte Bäume blockiert. Fährverbindungen, etwa nach Sylt oder Helgoland, fielen aus, und die Fehmarnsundbrücke wurde gesperrt.

Sachschäden und Verletzte: In Sachsen-Anhalt wurden zwei Menschen leicht verletzt, als Bäume auf Fahrzeuge stürzten. In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete die Polizei knapp 500 Einsätze, in Schleswig-Holstein über 670 – meist wegen umgestürzter Bäume, abgedeckter Dächer oder herumfliegender Trümmer. Auf Sylt wurden Böen von 126 km/h gemessen, was den Weihnachtsmarkt zum Schließen zwang.

Die Bevölkerung zeigte sich größtenteils vorbereitet, doch die Nähe zu Weihnachten erschwerte die Lage für Reisende und Händler. Klimatologe Karsten Brandt von Donnerwetter.de betonte: „Die nasse und windige Wetterlage geht bis ins neue Jahr weiter – keine weißen Weihnachten.“
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