Pfingstmontag
Unwetter haben in Deutschland eine lange Geschichte, und besonders der Pfingstmontag scheint in den vergangenen Jahren immer wieder von extremen Wetterereignissen geprägt zu sein. Starkregen, Hagel, Orkanböen und Gewitter haben in verschiedenen Regionen des Landes nicht nur Chaos angerichtet, sondern auch tiefe Spuren hinterlassen – sowohl in der Natur als auch im Leben der Menschen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der markantesten Unwetter, die sich am Pfingstmontag in den vergangenen Jahrzehnten ereignet haben.
Einer der dramatischsten Fälle ereignete sich am 9. Juni 2014, als das Tiefdruckgebiet “Ela” über Nordrhein-Westfalen hinwegfegte. Begleitet von Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 km/h, Starkregen und Hagelkörnern in der Größe von Zwei-Euro-Stücken zog das Unwetter eine Schneise der Verwüstung durch das Land. Besonders betroffen waren Städte wie Düsseldorf, Essen und Köln. Sechs Menschen verloren ihr Leben, darunter drei, die in Düsseldorf von einem umstürzenden Baum in einer Gartenlaube erschlagen wurden. Über 60 weitere Personen wurden verletzt, viele davon schwer.
Die Schäden waren enorm: Bäume wurden entwurzelt, Dächer abgedeckt, und der Bahnverkehr kam in weiten Teilen des Landes zum Erliegen. Die Deutsche Bahn sprach von den schwersten Sturmschäden am Schienennetz seit dem Orkan “Kyrill” 2007. Insgesamt wurden etwa 17.000 Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen gezählt, während Versicherungen Schäden in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro meldeten. Meteorologen stuften “Ela” als eines der schwersten Sommerunwetter in NRW seit Jahrzehnten ein – ein Ereignis, das durch die Kombination aus schwüler, energiereicher Luft und einer kräftigen Kaltfront ausgelöst wurde.
Am 24. Mai 2010 trafen vor allem die östlichen Bundesländer schwere Unwetter. Gewitterfronten mit Starkregen, Hagel und Orkanböen zogen über Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt hinweg – und brachten sogar Tornados mit sich. Besonders in Sachsen richteten diese Wirbelstürme erhebliche Schäden an, mit entwurzelten Bäumen und beschädigten Gebäuden. Die Schäden beliefen sich auf Millionenbeträge, obwohl glücklicherweise keine Todesopfer zu beklagen waren.
Die Wetterlage war geprägt von einer labil geschichteten Luftmasse, die durch eine Kaltfront aus Nordwesten destabilisiert wurde. Besonders beeindruckend war die Blitzintensität: Tausende Blitze entluden sich innerhalb weniger Stunden, was den Ereignissen eine zusätzliche Dramatik verlieh. Dieses Unwetter zeigte, wie schnell sich lokal begrenzte, aber hochintensive Wetterphänomene entwickeln können.
Am 10. Juni 2019 trafen heftige Gewitter vor allem den Süden und Osten Deutschlands. In Bayern und Sachsen führte eine Kombination aus Starkregen und großem Hagel zu erheblichen Problemen. Im Allgäu sowie im Raum München wurden Hagelkörner von bis zu fünf Zentimetern Durchmesser gemeldet, die Autos, Dächer und landwirtschaftliche Flächen schwer beschädigten. In Sachsen sorgten Blitzschläge für Brände, unter anderem brannten Wohnhäuser nieder, während der Starkregen Straßen überflutete.
Die schwüle Hitze, die dem Unwetter vorausging, hatte Temperaturen von bis zu 30 Grad gebracht und die Atmosphäre mit Energie geladen. Als eine Kaltfront auf diese feuchtwarme Luft traf, entluden sich die Gewitter mit voller Wucht. Besonders betroffen war der Osten Bayerns, wo orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen wurden. Die Aufräumarbeiten dauerten Tage, und der Flugverkehr am Münchener Flughafen war teilweise lahmgelegt.
Auch im vergangenen Jahr, am 20. Mai 2024, blieb der Pfingstmontag nicht von Unwettern verschont. Nach einem sonnigen und warmen Wochenstart zogen über weite Teile Deutschlands Schauer und Gewitter auf. Besonders in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kam es zu Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit, begleitet von Hagel und Sturmböen. Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb wurden vereinzelt Unwetter gemeldet, die lokal zu Überschwemmungen führten.
Meteorologen hatten bereits Tage zuvor vor einer “brisanten Wetterlage” gewarnt, die durch den Zusammenstoß eines Tiefs aus Westen mit warmer, feuchter Luft entstand. Zwar waren die Schäden im Vergleich zu früheren Ereignissen wie 2014 geringer, doch das wechselhafte Wetter trübte vielerorts die Feiertagsstimmung.
Ein Blick auf diese Ereignisse wirft die Frage auf, warum der Pfingstmontag so häufig von Unwettern betroffen scheint. Ein Grund könnte die jahreszeitliche Lage sein: Pfingsten fällt meist in den späten Frühling oder frühen Sommer (Mai oder Juni), eine Zeit, in der warme, feuchte Luftmassen aus dem Süden häufig auf kältere Luft aus dem Norden treffen. Diese Konstellation begünstigt die Bildung von Gewittern und Superzellen, wie sie etwa 2014 beobachtet wurden. Zudem sorgt die zunehmende Erwärmung der Atmosphäre durch den Klimawandel dafür, dass mehr Energie für extreme Wetterphänomene zur Verfügung steht.
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