Rheinland

Das Rheinland, eine Region in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, ist in den vergangenen Jahren wiederholt Schauplatz schwerer Unwetter gewesen. Starkregen, Sturmböen, Überschwemmungen und Gewitter haben die Landschaft geprägt, Infrastruktur beschädigt und das Leben der Menschen beeinträchtigt. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die bedeutendsten Unwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit und beleuchtet ihre Folgen.

Am Pfingstmontag, dem 9. Juni 2014, zog der Gewittersturm „Ela“ über Nordrhein-Westfalen und damit auch über Teile des Rheinlands. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 142 km/h am Düsseldorfer Flughafen und Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter hinterließ der Sturm eine Spur der Verwüstung. Besonders betroffen war Düsseldorf, wo sechs Menschen ums Leben kamen drei durch umstürzende Bäume. In Köln und Essen wurden Dächer abgedeckt, Autos zerstört und Straßen überflutet. Die Feuerwehr meldete Tausende Einsätze, während der Bahnverkehr teilweise lahmgelegt wurde. „Ela“ gilt als eines der schlimmsten Pfingstunwetter in der Region und verursachte Schäden in Millionenhöhe.

Am 29. Mai 2016 traf ein lokales, aber extremes Unwetter die Kölner Bucht im Rheinland. Innerhalb weniger Stunden fielen in Teilen von Bergisch Gladbach und Leverkusen über 70 Liter Regen pro Quadratmeter. Bäche wie der Strunde traten über die Ufer, Straßen wurden zu Flüssen, und zahlreiche Keller standen unter Wasser. In Refrath (Bergisch Gladbach) berichteten Anwohner von Wassermassen, die Autos mitrissen. Die Feuerwehr war mit über 300 Einsätzen im Dauereinsatz, und die Schäden beliefen sich auf mehrere Millionen Euro. Dieses Ereignis zeigte die Anfälligkeit städtischer Gebiete für plötzliche Starkregenfälle.

Das wohl tragischste Unwetter der letzten Jahrzehnte im Rheinland ereignete sich vom 12. bis 15. Juli 2021, als das Tiefdruckgebiet „Bernd“ extreme Niederschläge brachte. Besonders in Rheinland-Pfalz und im Rhein-Erft-Kreis (NRW) führte Starkregen zu verheerenden Überschwemmungen. Im Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) fielen innerhalb von 24 Stunden bis zu 154 mm Regen, womit Flüsse wie die Ahr zu reißenden Strömen wurden. Orte wie Schuld und Altenahr wurden nahezu vollständig zerstört. Mindestens 180 Menschen verloren ihr Leben, davon die meisten in Rheinland-Pfalz, und Tausende verloren ihr Hab und Gut. In NRW traf es Städte wie Erftstadt besonders hart, wo ein Erdrutsch ganze Häuser verschlang. Die Schäden beliefen sich auf über 33 Milliarden Euro, was die Flut zur zweitteuersten Naturkatastrophe weltweit machte. Die Rettungs- und Aufräumarbeiten dauerten Wochen, und die psychischen Folgen sind bis heute spürbar.

Am 30. Juni 2022 zog eine Gewitterfront vom Rheinland über das Ruhrgebiet. Im Rheinland waren vor allem Düsseldorf, Köln und das Münsterland betroffen. Mit bis zu 50 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde und Sturmböen von über 100 km/h meldeten die Feuerwehren in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Münster etwa 1650 Einsätze. Umgestürzte Bäume verletzten mehrere Menschen, und in Köln wurden Straßen durch Überschwemmungen unpassierbar. Der Deutsche Wetterdienst hatte vorab Unwetterwarnungen der höchsten Stufe ausgegeben, was die Schäden zwar begrenzte, aber nicht vollständig verhinderte.

Ende Dezember 2023 sorgte Dauerregen für ein weiteres extremes Hochwasser im Rheinland. Nach wochenlangen Niederschlägen stiegen die Pegel von Rhein, Mosel und Ruhr auf Rekordhöhen. In Köln erreichte der Rhein Pegelstände von über 8 Metern, während in Bonn und Düsseldorf Deiche durchweicht waren und teilweise nachgaben. Hunderte Haushalte wurden evakuiert, und die Feuerwehr pumpte unermüdlich Wasser aus Kellern. NRW-Umweltminister Oliver Krischer sprach von einem der schwersten Hochwasser der letzten Jahrzehnte, das jedoch glimpflich verlief – es gab keine Todesopfer. Dennoch beliefen sich die Sachschäden auf Millionen.
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