Sachsen Anhalt

Sachsen-Anhalt, gelegen im Herzen Mitteldeutschlands, hat in den letzten Jahren immer wieder mit schweren Unwettern zu kämpfen gehabt. Von Hochwassern über Gewitter bis zu Stürmen haben diese Wetterereignisse Schäden in Millionenhöhe verursacht und die Bevölkerung vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf einige der bedeutendsten Unwetter der jüngeren Vergangenheit und beleuchtet ihre Auswirkungen auf das Bundesland.

Das Juni-Hochwasser 2013 gilt als eines der schwersten Naturereignisse in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahrzehnten. Anhaltende Regenfälle führten dazu, dass die Elbe und ihre Nebenflüsse wie die Saale über die Ufer traten. Besonders betroffen war der Salzlandkreis, wo Pegelstände historische Höhen erreichten. In Magdeburg wurden weite Teile der Stadt evakuiert, und der Stadtteil Rothensee stand unter Wasser. Im Landkreis Stendal beliefen sich die durchschnittlichen Überschwemmungsschäden auf über 53.000 EUR pro betroffenen Haushalt ein Rekordwert. Tausende Helfer füllten Sandsäcke, doch die Fluten rissen Deiche ein und überschwemmten ganze Dörfer. Die Schäden im Land gingen in die Milliarden, und die Ereignisse prägten das Bewusstsein für Hochwassergefahren nachhaltig.

Am 23. März 2022, passend zum Weltwettertag, zog eine Reihe heftiger Gewitter über Sachsen-Anhalt. Besonders der Harz war betroffen, wo Sturmböen mit bis zu 100 km/h Bäume entwurzelten und Dächer abdeckten. In Quedlinburg standen Straßen bis zu 40 Zentimeter unter Wasser, da die Kanalisation die Regenmengen nicht bewältigen konnte. Im Landkreis Mansfeld-Südharz mussten Feuerwehren über 40 Mal ausrücken, um Keller leerzupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Die Schäden verdeutlichten, wie anfällig die bergigen Regionen für plötzliche Wetterextreme sind.

Am 16. August 2023 trafen schwere Gewitter den Süden und Osten Sachsen-Anhalts. In Halle führte Starkregen dazu, dass das Rennbahnkreuz, eine wichtige Verkehrsader, knietief unter Wasser stand, was über 30 Feuerwehreinsätze auslöste. Im Landkreis Wittenberg zog eine Gewitterzelle mit Hagel und Regenmengen von bis zu 38 Litern pro Stunde durch Jessnitz, überflutete Straßen und legte Hagelteppiche an. In Schkopau deckte eine Windböe mit über 100 km/h das Dach eines Mehrfamilienhauses ab. Die Intensität der Regenfälle in so kurzer Zeit – teils ein halber Monatsniederschlag in Minuten – zeigte die wachsende Herausforderung extremer Wetterlagen.

Zwischen Dezember 2023 und Januar 2024 erlebte Sachsen-Anhalt erneut eine Flutkatastrophe. Dauerregen ließ die Pegel der Elbe und Saale erneut ansteigen, besonders im Altmarkkreis Salzwedel und in Magdeburg. Anders als 2013 hielt der Hochwasserschutz vielerorts stand, doch in kleineren Orten wie Bad Salzelmen brach ein Deich, was zu erheblichen Schäden führte. Die Feuerwehr und das THW waren im Dauereinsatz, um Sandsäcke zu verteilen und Pumpen aufzustellen. Die Schäden waren zwar geringer als 2013, doch die Häufung solcher Ereignisse sorgte für Besorgnis.

Am 30. Juni 2024 suchte ein schweres Gewitter den Landkreis Mansfeld-Südharz heim. In Hettstedt wurde das Dach eines Industriegebäudes abgedeckt, und in Sandersleben rutschte eine Gerölllawine in den Ort. Rund 2.000 Haushalte in der Gemeinde Südharz waren stundenlang ohne Strom. Obwohl die Unwetter im restlichen Land überschaubar blieben, verdeutlichte dieses Ereignis die lokalen Unterschiede in der Betroffenheit. Der DWD hatte zuvor vor Starkregen gewarnt, doch die Schäden konzentrierten sich auf den Süden.
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