Sauerland

Das Sauerland, eine Mittelgebirgsregion in Nordrhein-Westfalen, ist bekannt für seine Wälder, Talsperren und malerische Dörfer. Doch in den vergangenen Jahren hat die Region immer wieder schwere Unwetter erlebt, die von Starkregen, Gewittern und Stürmen geprägt waren. Diese Ereignisse haben nicht nur die Natur, sondern auch das Leben der Menschen vor Ort stark beeinflusst. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf einige der bedeutendsten Unwetter der jüngeren Vergangenheit und beleuchtet ihre Auswirkungen.

Das wohl einschneidendste Ereignis war das Hochwasser im Juli 2021, ausgelöst durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“. Vom 14. bis 15. Juli fielen im Sauerland extreme Regenmengen, etwa in Sundern bis zu 150 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden. Flüsse wie die Ruhr traten über die Ufer, und in Städten wie Arnsberg-Oeventrop erreichte der Pegel Rekordwerte von über 215 Kubikmetern pro Sekunde normal sind 15 Kubikmeter. In Sundern-Hachen waren Straßen unpassierbar, Keller liefen voll, und ein Gasleck führte zur Evakuierung der Sauerlandklinik. Die Feuerwehr im Hochsauerlandkreis verzeichnete über 763 Einsätze. Besonders betroffen war auch Marsberg, wo die Orpe über die Ufer trat und die Feuerwehr über 50 Hochwassereinsätze abzuarbeiten hatte. Die Schäden gingen in die Millionen, doch glücklicherweise gab es im Sauerland keine Todesopfer wie in anderen Regionen.

Am 7. Juni 2018 zog ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel über das Sauerland. Besonders Plettenberg im Märkischen Kreis litt unter den Folgen: Unzählige Keller standen bis zur Decke unter Wasser, und im alten Hallenbad in Böddinghausen stürzten Deckenkonstruktionen ein. Ein Blitzschlag in Oesterau fällte einen Baum, der auf einen Hühnerstall krachte. Die Feuerwehr meldete 70 Einsatzstellen, und die Polizei berichtete von hochgedrückten Gullydeckeln und Stromausfällen. Die Schäden betrafen auch Supermärkte und Sportstätten, doch größere Verletzungen blieben aus – bis auf einen älteren Mann, der beim Wasserräumen schwer stürzte.

Am 22. Mai 2023 suchten schwere Gewitter mit Starkregen das Sauerland heim, mit Schwerpunkten in Menden und Fröndenberg. In Menden meldete die Feuerwehr etwa 200 Einsätze, als bis zu 45 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde niedergingen. Straßen wurden überflutet, und Schlammmassen blockierten Wege. In Fröndenberg füllte sich das Löhnbad, kurz vor der Freibadsaison, mit braunem Schlamm – bereits das zweite Mal seit 2021. Eine Bahnstrecke in Warmen wurde unterspült, und der Zugverkehr nach Neheim war stundenlang lahmgelegt. Die Feuerwehr kämpfte gegen überflutete Keller und das Geröll auf den Straßen, während die Aufräumarbeiten Tage dauerten.

Ein seltenes Ereignis ereignete sich am 24. August 2024 in Attendorn im Kreis Olpe. Ein Tornado der Stärke F1 fegte durch die Stadt und hinterließ Schäden in einem 250 Meter breiten Korridor. Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt, und umherfliegende Gegenstände sorgten für Chaos. Die Feuerwehr rückte zu über 60 Einsätzen aus, und obwohl niemand schwer verletzt wurde, waren die materiellen Schäden erheblich. Experten vermuten, dass solche Phänomene durch veränderte Wetterpatterns häufiger werden könnten.

Am 18. Juni 2021 wüteten Gewitter im Hochsauerlandkreis, besonders in Meschede und Brilon. In Meschede meldete die Feuerwehr zwölf Einsätze wegen umgestürzter Bäume, Überflutungen und Stromausfällen entlang der B55 und am Bahnübergang Laer. In Brilon wurde die B516 bei Scharfenberg gesperrt, da Starkregen die Straße überflutete. Der DWD warnte vor bis zu 45 Litern Regen pro Quadratmeter und Sturmböen mit 100 km/h. Die Einsatzkräfte arbeiteten bis in den Sonntag hinein, um die Schäden zu beheben.
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