Schwäbische Alb

Die Schwäbische Alb, bekannt für ihre malerischen Wanderwege, idyllischen Täler und historischen Stätten, hat in den letzten Jahren wiederholt bewiesen, dass sie auch Schauplatz beeindruckender und teils verheerender Naturereignisse sein kann. Schwere Unwetter mit Starkregen, Hagel, Sturm und vereinzelt sogar Schneefällen haben die Region immer wieder heimgesucht und sowohl Bewohner als auch Einsatzkräfte vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Ereignisse der jüngeren Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen auf die Schwäbische Alb.
Eines der prägendsten Unwetter der letzten Jahrzehnte ereignete sich am 28. Juli 2013. Eine massive Gewitterfront zog über die Landkreise Tübingen, Reutlingen und Esslingen hinweg und brachte golfballgroße Hagelkörner mit sich, die mit ungeheurer Wucht auf Dächer, Autos und Felder niederprasselten. Sturmböen entwurzelten Bäume, und der anschließende Regen sorgte für überflutete Straßen. Besonders betroffen waren Städte wie Hülben und Grafenberg, wo die Feuerwehr tagelang im Einsatz war, um Dächer abzudichten und Schäden zu beheben. Der entstandene Schaden belief sich auf zig Millionen Euro zerstörte Hausfassaden, zerschlagene Fenster und verwüstete Ernten zeugten von der Gewalt dieses Ereignisses. Tierschützer berichteten zudem von tausenden Vögeln, die den Hagelkörnern zum Opfer fielen. Experten stuften dieses Unwetter als ein Jahrhundertereignis ein, gegen das selbst präventive Maßnahmen wie Hagelflieger machtlos waren.

Im Juni 2021 zeigte sich die Natur erneut von ihrer unbändigen Seite. Am 23. Juni zog ein schweres Unwetter mit Starkregen und Hagel über den Südwesten Deutschlands, wobei der Alb-Donau-Kreis, Biberach und Ravensburg besonders hart getroffen wurden. In Biberach gingen innerhalb weniger Stunden über 1500 Notrufe ein, und die Feuerwehr sprach von einer „katastrophalen Lage“. Straßen wurden zu reißenden Flüssen, Keller liefen voll, und in Ehingen sorgte heftiger Regen für erneute Schäden, obwohl die Region erst kurz zuvor von einem ähnlichen Ereignis betroffen war. Bereits zwei Wochen zuvor, am 7. Juni 2018, hatte ein Unwetter die Region um Dornstadt und Beimerstetten überschwemmt, mit über 40 Feuerwehreinsätzen allein in Dornstadt. Diese Häufung von Starkregenereignissen ließ die Frage aufkommen, ob der Klimawandel die Schwäbische Alb zunehmend anfälliger für solches Extremwetter macht.

Ein weiteres bemerkenswertes Ereignis fand am 13. August 2023 statt, als mehrere Unwetterzellen über den Südosten Deutschlands, einschließlich der Schwäbischen Alb, hinwegzogen. Besonders betroffen waren Ulm, der Landkreis Neu-Ulm und das Unterallgäu. Hagelkörner mit Durchmessern von bis zu 5 Zentimetern prasselten nieder, begleitet von über 30 Litern Regen pro Quadratmeter. In Illertissen und Laupheim hinterließen die Hagelschauer zerstörte Gärten und beschädigte Fahrzeuge. Gleichzeitig wüteten in Sonnenbühl (Kreis Reutlingen) Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 174 Kilometern pro Stunde – eine Seltenheit, die Meteorologen nur etwa alle zehn Jahre verzeichnen. Tragischerweise kam es bei einem Unwetter am 24. August in Hechingen zu einem Todesfall, als ein 62-jähriger Mann von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde. Auch Campingplätze, wie in Westerheim, wurden schwer getroffen, als Äste Wohnmobile umkippen ließen.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"