Schwalm Eder Kreis

Der Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen, eine Region geprägt von sanften Hügeln, Wäldern und kleinen Ortschaften, ist in den vergangenen Jahren immer wieder Schauplatz schwerer Unwetter gewesen. Starkregen, Gewitter, Stürme und vereinzelt auch Hagel haben die Bewohner vor Herausforderungen gestellt und teils erhebliche Schäden hinterlassen. Dieser Artikel wirft einen Blick auf einige der markantesten Unwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit und beleuchtet ihre Auswirkungen auf die Region.

Am 7. Juli 2015 zog ein heftiges Gewitter über den Schwalm-Eder-Kreis und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Besonders betroffen waren die Kreisteile Melsungen und Fritzlar-Homberg. Kreisbrandmeister Torsten Hertel meldete über 150 Einsätze, darunter 80 umgestürzte Bäume und 20 beschädigte Dächer – und das allein bei den über die Leitstelle koordinierten Einsätzen. Zahlreiche örtliche Feuerwehren waren zusätzlich im Einsatz, sodass die tatsächliche Zahl der Schäden deutlich höher lag. In Melsungen stürzten Bäume auf Nebenstraßen, Dachziegel flogen auf Autos, und Verkehrsschilder wurden vom Sturm umgeweht. In Malsfeld legte ein umgestürzter Baum sogar die Bahnstrecke lahm. Die Polizei berichtete von keinen Verletzten, doch die Aufräumarbeiten hielten Feuerwehren und Straßenmeistereien noch tagelang in Atem. Fahrlehrer Karl-Heinrich Schlegel, der mit seinem Schüler während des Unwetters unterwegs war, schilderte die dramatische Lage: „Ich habe nur nach oben geschaut, dass die Bäume stehen bleiben.“

Am Himmelfahrtstag, dem 10. Mai 2018, verwandelte sich ein zunächst sonniger Tag in eine Unwetterkatastrophe. Wolkenbruchartige Regenfälle und taubeneigroßer Hagel überfluteten innerhalb von Minuten die Bundesstraße 254 in Niedervorschütz (Felsberg). Schlammmassen, teilweise von Feldern gespült, machten Straßen unpassierbar. In Felsberg, Melsungen, Spangenberg, Körle und Guxhagen kämpften Feuerwehren gegen überflutete Keller und Straßen. Besonders Niedervorschütz wurde schwer getroffen, während in Spangenberg eine Gaststätte geräumt werden musste. Der Deutsche Wetterdienst hob seine Unwetterwarnung erst um 15:45 Uhr auf, als die Sturmfront nach Nordosten abzog. Für viele Feuerwehrleute bedeutete dieser Tag statt Feiern einen Dauereinsatz – ein bitterer Kontrast zum festlichen Anlass.

Am 25. August 2023 wütete eine weitere schwere Gewitterfront über den Schwalm-Eder-Kreis. In Spangenberg waren die Feuerwehren erneut im Dauereinsatz, als Starkregen mit über 50 Litern pro Quadratmeter Schlamm und Geröll in die Gemeinden spülte. Bereits am Freitagnachmittag ab 16:30 Uhr hatten Sturmböen eine große Tanne in der Gartenstraße gefällt, und ein Gasalarm erhöhte die Komplexität der Einsätze. Besonders das Landetal mit den Stadtteilen Metzebach, Herlefeld, Landefeld und Nausis litt unter den Fluten. Straßen waren verschlammt, Keller vollgelaufen, und die Einsatzkräfte arbeiteten bis in die frühen Morgenstunden. Die Polizei berichtete von umgestürzten Bäumen und herumliegenden Ästen im gesamten Kreis, was den Verkehr teils erheblich behinderte.

Bereits zwei Monate zuvor, am 22. Juni 2023, führte ein Unwetter zu massiven Einsätzen im Schwalm-Eder-Kreis. Seit Donnerstagnachmittag meldete die Polizei umgestürzte Bäume, Überschwemmungen und herumfliegende Gegenstände. Zwischen Lengemannsau und Homberg kam es zu einem Erdrutsch, der eine längere Straßensperrung nach sich zog. In Melsungen wurden mindestens drei Fahrzeuge durch herabfallende Äste beschädigt, und ein Wohnhausdach trug ebenfalls Schäden davon. Die Feuerwehren waren in zahlreichen Orten wie Spangenberg, Gilserberg, Wabern und Borken im Einsatz, um die Folgen des Unwetters zu bewältigen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, doch die Ereignisse zeigten erneut die Verwundbarkeit der Region.
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