Schweiz

Die Schweiz, ein Land, das für seine atemberaubenden Alpen, malerischen Seen und friedliche Idylle bekannt ist, hat in den vergangenen Jahren wiederholt die unbändige Kraft der Natur zu spüren bekommen. Schwere Unwetter mit Starkregen, Hagel, Stürmen und Hochwasser haben die Alpenrepublik immer wieder heimgesucht, Schäden in Milliardenhöhe verursacht und tragischerweise auch Menschenleben gefordert. Dieser Artikel blickt auf einige der dramatischsten Ereignisse der letzten Jahre zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen auf die Schweiz.
Zwischen Juni und August 2007 zogen zahlreiche Gewitterfronten mit Starkregen und Hagel über die Schweiz und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Besonders tragisch war der 8. Juni, als in Huttwil und Eriswil im Kanton Bern drei Menschen bei Überschwemmungen ums Leben kamen. Am 17. Juli führten heftige Gewitter mit Sturmwinden und Hagel in mehreren Regionen zu Verkehrsbehinderungen und Sachschäden. Im Oktober desselben Jahres traten nach intensiven Regenfällen und Schneeschmelze im Berner Oberland, Wallis und der Innerschweiz Flüsse über die Ufer, überfluteten Straßen und Bahnstrecken und verursachten immense Schäden im Kander- und Lötschental. Diese Ereignisse markierten einen der verheerendsten Sommer in der jüngeren Geschichte der Schweiz.
Ein außergewöhnliches Hochwasser, das laut Meteorologen nur alle 350 Jahre vorkommt, verwüstete am 24. Juli 2014 das Emmental im Kanton Bern. Besonders der Raum Schangnau war schwer betroffen, als sintflutartiger Regen die Region in ein Meer aus Schlamm und Wasser verwandelte. Überschwemmungen trafen auch andere Teile der Schweiz, doch das Emmental wurde zum Symbol für die Zerstörungskraft dieses Unwetters. Die Schäden beliefen sich auf Millionen Franken, und die Aufräumarbeiten zogen sich über Wochen hin.

Am 25. Dezember 1999 fegte der Sturm „Lothar“ über Mitteleuropa und traf die Schweiz mit voller Wucht. Mit Böen von bis zu 240 km/h, gemessen auf dem Zürcher Uetliberg, forderte der Sturm allein in der Schweiz 14 Menschenleben und verursachte Schäden in Höhe von fast 1,8 Milliarden Franken. Wälder wurden großflächig verwüstet, Dächer abgedeckt und Infrastruktur lahmgelegt. Lothar gilt als einer der schlimmsten Stürme in der Schweizer Geschichte und bleibt bis heute ein Mahnmal für die Verwundbarkeit des Landes gegenüber extremen Wetterereignissen.

Nach anhaltendem Regen löste sich am 13. und 14. Oktober 2000 ein Erdrutsch im Wallis, der Teile des Dorfes Gondo mitriss. Dreizehn Menschen starben, als Schlammmassen Häuser zerstörten, und drei weitere verloren bei Überschwemmungen im Kanton ihr Leben. Der Lago Maggiore überschwemmte zeitgleich Teile von Locarno im Tessin. Die Schäden beliefen sich auf 670 Millionen Franken, und die Ereignisse prägten die Diskussion über den Schutz vor Naturkatastrophen in der Schweiz.

Der Sommer 2021 brachte eine Serie von Unwettern, die Schäden in Höhe von 450 Millionen Franken verursachten – der höchste Wert seit 2007, wie das WSL-Institut später berichtete. Am 13. Juli fegte das Sturmtief „Bernd“ über die Schweiz und verwandelte in Zürich die Straßen in reißende Flüsse. Hagel und Starkregen führten zu großflächigen Überschwemmungen, besonders in urbanen Gebieten. Luzern sah Teile seiner Altstadt unter Wasser, und die Häufung der Ereignisse zwischen Juni und August ließ die Frage aufkommen, ob der Klimawandel die Schweiz zunehmend anfälliger für solche Katastrophen macht.

Der Sommer 2024 ging als einer der schlimmsten in die Schweizer Geschichte ein, mit mindestens zehn Todesopfern und Schäden, die noch nicht vollständig beziffert sind. Am 21. Juni verwüsteten Hochwasser und Murgänge im Misox (Kanton Graubünden) das Tal über 20 Kilometer hinweg. Eine Woche später, am 29. und 30. Juni, trafen erneut heftige Unwetter das Tessin und Wallis. Im Maggiatal löste Starkregen einen Erdrutsch aus, bei dem drei deutsche Frauen ums Leben kamen, während im Wallis ein Mann in Saas-Grund von den Fluten überrascht wurde. Zermatt war zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten, und die Autobahn A13 wurde schwer beschädigt. Rekordregenmengen von über 200 Litern pro Quadratmeter im Maggiatal sowie Überschwemmungen der Rhône führten zu Evakuierungen und millionenschweren Schäden. Die Ereignisse gipfelten am 12. Juli, als ein weiterer Erdrutsch das Valle di Muggio isolierte.
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