SMOG
Smog – ein Begriff, der in Großstädten und Industriegebieten weltweit gefürchtet ist – steht für eine gefährliche Verschmutzung der Luft, die sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit bedroht. Diese trübe Mischung aus Nebel, Rauch und Schadstoffen beeinträchtigt die Lebensqualität und hat teils gravierende Folgen. Doch wie entsteht Smog, was bedeutet die Abkürzung, und welche Auswirkungen hat er? Dieser Artikel beleuchtet die Entstehung, die Hintergründe und die Konsequenzen dieses Phänomens.
Das Wort „Smog“ ist eine Abkürzung aus dem Englischen und setzt sich aus „smoke“ (Rauch) und „fog“ (Nebel) zusammen. Es wurde im frühen 20. Jahrhundert in London geprägt, als die Stadt unter einer dichten Mischung aus Kohlerauch und Nebel litt. Heute unterscheidet man zwei Hauptarten: den klassischen „London-Smog“ (auch Schwefelsmog genannt) und den modernen „Los-Angeles-Smog“ (photochemischer Smog). Beide haben unterschiedliche Ursachen und Zusammensetzungen, aber ein gemeinsames Ziel: die Luftqualität zu verschlechtern.
Die Entstehung von Smog hängt von verschiedenen Faktoren ab – Wetterlagen, Schadstoffquellen und chemischen Reaktionen spielen eine Rolle.
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Klassischer Smog (London-Smog): Dieser Typ entsteht vor allem in kalten, feuchten Monaten, wenn Kohle- oder Ölheizungen intensiv genutzt werden. Schwefeldioxid (SO₂) und Rußpartikel aus Verbrennungsprozessen vermischen sich mit Nebel. Besonders in windstillen Lagen, etwa in Tälern, bleibt die verschmutzte Luft „gefangen“. Ein berüchtigtes Beispiel ist der „Great Smog“ von 1952 in London, bei dem Tausende Menschen starben.
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Photochemischer Smog (Los-Angeles-Smog): Dieser entwickelt sich in warmen, sonnigen Regionen durch die Reaktion von Autoabgasen und Industrieemissionen mit Sonnenlicht. Stickoxide (NOₓ) und flüchtige organische Verbindungen (VOCs) reagieren unter UV-Strahlung und bilden Ozon (O₃) sowie andere Schadstoffe wie Peroxyacetylnitrat (PAN). Dieser Smog tritt oft in Städten mit hohem Verkehrsaufkommen und starker Sonneneinstrahlung auf, etwa in Los Angeles oder Peking.Beide Arten werden durch sogenannte Inversionswetterlagen begünstigt, bei denen eine Schicht warmer Luft über kühler Luft die Schadstoffe am Boden hält und ihre Verdünnung verhindert.Smog verschlechtert die Luftqualität drastisch. Feinstaub (PM2,5 und PM10), Ozon, Schwefeldioxid und Stickoxide überschreiten oft die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese Schadstoffe reduzieren die Sichtweite, färben den Himmel grau oder braun und hinterlassen einen beißenden Geruch. In Städten wie Delhi oder Mexiko-Stadt sind Smog-Alarme keine Seltenheit, und die Luftverschmutzung erreicht regelmäßig gesundheitsgefährdende Werte. Selbst in Mitteleuropa können Städte wie Stuttgart oder München bei windstillen Tagen unter Smog leiden, besonders im Winter durch Heizungen und Verkehr.Die gesundheitlichen Folgen von Smog sind vielfältig und reichen von kurzfristigen Beschwerden bis hin zu langfristigen Schäden:
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Atemwegserkrankungen: Feinstaub und Ozon reizen die Atemwege und können Husten, Kurzatmigkeit oder Asthmaanfälle auslösen. Menschen mit chronischen Erkrankungen wie COPD oder Bronchitis sind besonders gefährdet.
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Herz-Kreislauf-Probleme: Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub gelangen über die Lunge ins Blut und erhöhen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Bluthochdruck. Studien zeigen, dass langfristige Exposition die Lebenserwartung verkürzen kann.
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Augen- und Hautreizungen: Photochemischer Smog verursacht tränende Augen und Hautprobleme durch die chemische Aggressivität seiner Bestandteile.
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Krebserregende Wirkung: Bestimmte Bestandteile, etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) im klassischen Smog, gelten als krebserregend.
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Kinder und Ältere: Besonders vulnerable Gruppen leiden stärker. Kinder, deren Lungen noch wachsen, und ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für Infektionen und chronische Schäden.
Ein extremes Beispiel ist der „Great Smog“ von 1952, bei dem Schätzungen zufolge bis zu 12.000 Menschen starben. Moderne Smog-Episoden, wie in China oder Indien, führen jährlich zu Hunderttausenden vorzeitigen Todesfällen. -
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