Spessart
Der Spessart, ein Mittelgebirge in Bayern und Hessen, ist bekannt für seine dichten Wälder, malerischen Dörfer und historischen Wanderwege. Doch hinter der idyllischen Kulisse verbirgt sich eine Region, die in den vergangenen Jahren wiederholt von schweren Unwettern heimgesucht wurde. Starkregen, Gewitter, Stürme und Überschwemmungen haben den Spessart geprägt, Schäden angerichtet und die Bewohner vor Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Unwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen.
Am 19. und 20. Juni 2013 erlebte der Spessart eine der bis dahin heftigsten Sommer-Unwetterlagen. Eine großflächige Gewitterfront brachte Starkregen, großem Hagel und vereinzelt Orkanböen mit sich. Besonders im Main-Spessart-Kreis meldeten Orte wie Frammersbach und Partenstein überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Die Wassermassen rissen Geröll und Äste mit sich, was die Schäden verschärfte. Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um die Folgen zu bewältigen, und die Landwirtschaft litt unter zerstörten Feldern. Dieses Ereignis war Teil einer deutschlandweiten Unwetterwelle, die als eine der schwersten seit Jahren gilt, und zeigte die Verwundbarkeit des Spessarts bei extremen Wetterlagen.
Am 8. Juni 2023 sorgte ein weiteres Unwetter für Chaos im Spessart und der Umgebung. Starkregen und Hagel trafen vor allem den Kreis Main-Spessart, mit Schwerpunkten in Marktheidenfeld, Tiefenthal, Erlenbach und Birkenfeld. Die Integrierte Leitstelle Würzburg meldete bis 21:00 Uhr etwa 150 Einsätze, wobei die tatsächliche Zahl höher lag, da viele Bürger direkt die Feuerwehren vor Ort alarmierten. Straßen wurden überflutet, Bäume entwurzelt, und die Wassermassen verwandelten Teile der Region in ein „Land unter“. Besonders in hügeligen Gebieten des Spessarts führte der Abfluss zu Schlamm- und Gerölllawinen, die Höfe und Gärten verwüsteten. Die Ereignisse erinnerten viele an die Flutkatastrophe im Ahrtal zwei Jahre zuvor, auch wenn die Ausmaße hier geringer waren.
Ein weiteres dramatisches Unwetter ereignete sich am 16. und 17. August 2023. Teilweise fielen über 100 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden – ein Wert, der örtliche Beobachter als außergewöhnlich beschrieben. In Frammersbach, Partenstein, Wiesthal, Aura und Fellen im Main-Spessart-Kreis kam es zu schweren Überschwemmungen und Schlammlawinen. Hangpartien rutschten ab, und die Wassermassen drückten mit voller Wucht gegen Hausfassaden, zerstörten Mauern und fluteten Keller. In Frammersbach berichtete ein Augenzeuge, Holger Fischer, von einer „Nacht des Schreckens“, als die Feuerwehr und das THW bis in die Morgenstunden im Einsatz waren. Besonders betroffene Straßen waren mit Matschschichten überzogen, und die Aufräumarbeiten dauerten Tage. Die Schäden gingen in die Hunderttausende, und die Ereignisse lösten eine Debatte über besseren Hochwasserschutz aus.
Am 9. und 10. Februar 2020 fegte das Sturmtief „Sabine“ über Deutschland und traf auch den Spessart mit voller Wucht. Windböen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h entwurzelten Bäume und deckten Dächer ab, besonders in den waldreichen Höhenlagen. In Gemeinden wie Heigenbrücken und Lohr am Main blockierten umgestürzte Bäume Straßen und Wanderwege, und Stromausfälle sorgten für zusätzliche Probleme. Die Feuerwehr meldete zahlreiche Einsätze, und die Forstbehörden hatten Wochen später noch mit der Beseitigung der Schäden zu tun. „Sabine“ zeigte, dass der Spessart nicht nur durch Regen, sondern auch durch Stürme gefährdet ist.
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