Südharz

Der Südharz, ein malerisches Gebiet in Sachsen-Anhalt und Teilen Thüringens, ist bekannt für seine sanften Hügel, dichten Wälder und historischen Dörfer. Doch die Region hat in den vergangenen Jahren auch immer wieder die Wucht schwerer Unwetter zu spüren bekommen. Starkregen, Gewitter, Hagel und Stürme haben den Südharz heimgesucht, Schäden verursacht und die Gemeinschaft vor Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der prägnantesten Unwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen.

Am 1. Juni 2016 traf ein heftiges Unwetter den Südharz, insbesondere die Gemeinden Stolberg und Rottleberode im Landkreis Mansfeld-Südharz. Innerhalb kurzer Zeit fielen über 50 Liter Regen pro Quadratmeter, was zu Sturzfluten führte. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll, und die Kreisstraße zwischen den beiden Orten war drei Stunden lang wegen Schlammmassen gesperrt. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um die Wassermassen zu bewältigen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Dieses Ereignis gilt als eines der schwersten Unwetter der Region in diesem Jahrzehnt und zeigte, wie schnell Starkregen in hügeligen Gebieten zur Katastrophe werden kann.Am 9. und 10. Februar 2020 zog das Sturmtief „Sabine“ über Deutschland und brachte auch dem Südharz orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h. Im Harz und seinen Vorländern, einschließlich des Südharzes, entwurzelten die Winde zahlreiche Bäume, blockierten Straßen und verursachten Stromausfälle. Besonders in der Gemeinde Südharz meldeten Anwohner Schäden an Dächern und Gärten. Die Feuerwehr verzeichnete Dutzende Einsätze, und die Aufräumarbeiten zogen sich über Tage. „Sabine“ war ein Beispiel für die zerstörerische Kraft winterlicher Stürme, die die Region unerwartet hart treffen können.

Am 29. und 30. Juni 2024 erlebte der Südharz eine weitere schwere Unwetterlage, die Teil einer großflächigen Gewitterfront über Sachsen-Anhalt war. Im Landkreis Mansfeld-Südharz, insbesondere rund um Hettstedt und Sandersleben, wüteten Sturmböen, Hagel und Starkregen. In Hettstedt wurde das Dach eines Industriegebäudes abgedeckt, während in Sandersleben eine Gerölllawine Straßen unpassierbar machte. Die Leitstelle MDR Sachsen-Anhalt meldete rund 30 wetterbedingte Einsätze bis zum Sonntagmorgen, wobei die Feuerwehr vor allem mit umgestürzten Bäumen und überfluteten Kellern beschäftigt war. Obwohl sich die Lage bis Mittag beruhigte, hinterließ das Unwetter sichtbare Spuren und kostete die Region erhebliche Aufräumbemühungen.

Am 1. und 2. August 2024 zog eine weitere Gewitterfront über den Südharz und brachte ergiebigen Regen mit sich. Während die Region um Osterode glimpflich davonkam, meldeten Gemeinden wie Bad Sachsa und andere Teile des Südharzes vereinzelte Überschwemmungen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor Starkregen mit bis zu 70 Litern pro Quadratmeter in wenigen Stunden gewarnt, begleitet von Sturmböen und kleinkörnigem Hagel. Im Vergleich zu benachbarten Gebieten wie Nordhausen, wo Straßen massiv überflutet wurden, blieb der Südharz relativ verschont. Dennoch waren lokale Feuerwehren im Einsatz, um kleinere Schäden zu beheben.
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