
Saharastaub trübt den Frühling: Auswirkungen auf die Temperaturen.
Am kommenden Freitag, den 21. März 2025, wird eine ungewöhnliche Wetterlage Deutschland beeinflussen: Saharastaub aus Nordafrika breitet sich im Westen und Südwesten des Landes aus. Dieses Phänomen, das durch eine kräftige Südströmung verursacht wird, bringt nicht nur warme Luftmassen, sondern auch feine Staubpartikel mit sich, die die Luft trüben, zusätzliche Wolkenbildung fördern und die Sonneneinstrahlung spürbar verringern. Für uns Meteorologen wird die genaue Vorhersage dadurch erschwert, da der Einfluss des Staubes auf die Temperaturen und Wetterentwicklungen schwer abzuschätzen ist.

Ohne den Saharastaub könnten die Temperaturen vorwiegend im Rheinland und in der Eifel Höchstwerte von 23 oder 24 Grad erreichen – ein für März bemerkenswerter Wert, der den Frühling in voller Stärke ankündigen würde. Doch nach aktuellem Stand wird der Staub die Sonneneinstrahlung dämpfen, wodurch die Höchsttemperaturen voraussichtlich einige Grad niedriger ausfallen, vermutlich im Bereich von 19 bis 21 Grad. Besonders im Südwesten, etwa in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, wird der Himmel diffuser wirken, und die typische Frühlingssonne könnte hinter einem milchigen Schleier verschwinden.

Ein Blick auf die Ursache: Südwind und Wüstenstaub
Der Saharastaub wird durch Tiefdrucksysteme über Nordafrika aufgewirbelt, die den feinen Wüstensand in die Atmosphäre schleudern. Eine südliche Strömung, oft begünstigt durch Hochdruckgebiete über Mitteleuropa, transportiert diesen Staub dann über das Mittelmeer bis nach Deutschland. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ist dies kein seltenes Ereignis – etwa 5 bis 15 Mal pro Jahr erreicht Saharastaub Mitteleuropa. Dennoch kann die Intensität variieren, und aktuelle Prognosen deuten darauf hin, dass die Staubkonzentration am Freitag besonders im Westen und Südwesten deutlich spürbar sein wird.

Die Wetterlage bleibt dynamisch. Während der Saharastaub am Freitag den Westen und Südwesten dominiert, könnte er sich am Wochenende weiter nach Norden und Osten ausbreiten. Gleichzeitig ziehen von Westen her dichtere Wolken auf, die vereinzelt Schauer oder sogar Gewitter mit sich bringen könnten. Sollte es regnen, könnte der Staub als sogenannter „Blutregen“ zu Boden gehen – ein Phänomen, bei dem der Sand das Regenwasser bräunlich färbt und auf Autos oder Gartenmöbeln sichtbare Spuren hinterlässt.
Die Temperaturen werden trotz des Staubes mild bleiben. Im Westen sind am Samstag Höchstwerte zwischen 15 und 20 Grad zu erwarten, im Südwesten könnten sie lokal sogar die 20-Grad-Marke überschreiten. Dennoch dämpft der Saharastaub die Frühlingseuphorie: Ohne ihn wäre die Wärme deutlich intensiver, und ein erster Sommertag – definiert durch Temperaturen ab 25 Grad – wäre zumindest regional nicht ausgeschlossen gewesen.
Langfristige Prognose und Herausforderungen
Das European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF) deutet an, dass die milde Wetterlage in der kommenden Woche anhalten könnte, allerdings mit einem möglichen Kälteeinbruch Ende März, wenn Kaltluftmassen aus Skandinavien nach Süden vordringen. Der Saharastaub selbst wird jedoch voraussichtlich bis zum Wochenende durch Regen oder Wind verdrängt. Für Meteorologen bleibt die genaue Abschätzung der Temperaturentwicklung eine Herausforderung, da der Staub die Sonneneinstrahlung und damit die Erwärmung der bodennahen Luftschichten unberechenbar beeinflusst.