In der Schweiz sind nach heftigen Gewittern zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Mehr als 230 Menschen mussten in den Kantonen Wallis und Graubünden ihre Häuser verlassen. Der Ferienort Zermatt ist von der Außenwelt abgeschnitten.
Heftige Regenfälle und Schneeschmelze
In den vergangenen Tagen haben schwere Gewitter die Schweiz heimgesucht, was in Kombination mit der diesjährigen intensiven Schneeschmelze zu erheblichen Überschwemmungen geführt hat. Besonders betroffen sind die Kantone Wallis und Graubünden, wo die Behörden über 230 Menschen evakuieren mussten. Marie-Claude Noth-Ecoeur, die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, teilte der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, dass mehr als 200 Feuerwehrleute im Einsatz seien.
Verschüttete Menschen und evakuierte Häuser
Im Kanton Graubünden wurden vier Menschen von Erdmassen verschüttet. Eine Frau konnte am Morgen bei dem Ort Lostallo nördlich des Comer Sees lebend gerettet werden, während die Suche nach drei weiteren Personen noch andauert. Die Kantonspolizei warnte die Bevölkerung davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten, und rief dazu auf, sich von den Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Ein Abschnitt der Autobahn an der Grenze zu Italien musste aufgrund eines Erdrutsches gesperrt werden.
Zermatt: Fernab der Außenwelt
Auch der weltbekannte Ferienort Zermatt ist stark betroffen. Seit gestern ist Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten, da die Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt gesperrt ist. Diese Sperrung bleibt voraussichtlich bis Samstagmittag bestehen. Auch der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Visp und Täsch, das etwa fünf Kilometer von Zermatt entfernt liegt, wurde aufgrund der Straßensperrung eingestellt, wie die Bahngesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn mitteilte. Zermatt ist momentan weder per Bahn noch per Straße erreichbar.
Schließung von Schulen und allgemeine Sicherheitsmaßnahmen
In Zermatt selbst wurden gestern auch die Schulen geschlossen. Ein Beschäftigter der Gemeinde berichtete von Erdrutschen und Überschwemmungen im Ort. Bilder in sozialen Medien zeigen, wie Teile der Uferwege entlang der Vispa von einem reißenden Strom schlammigen Wassers überschwemmt werden. Der Fluss ist stark über seine Ufer getreten.
Die Lage bleibt angespannt, und die Behörden appellieren an die Bevölkerung, vorsichtig zu sein und den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen. Die betroffenen Gebiete arbeiten intensiv daran, die Auswirkungen der Unwetter zu bewältigen und den betroffenen Menschen zu helfen.