Deutschland leidet unter einer anhaltenden Trockenheit, die im März 2025 einen neuen Höhepunkt erreichte. Mit nur etwa 21 % des üblichen Niederschlags war der März einer der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Experten warnen, dass auch der April 2025 sehr trocken bleiben könnte, was ihn zu einem weiteren „Wüstenmonat“ machen würde. Die Auswirkungen der fehlenden Regenfälle sind gravierend: Landwirtschaft, Tierwelt und Wälder sind stark betroffen, während die Waldbrandgefahr drastisch gestiegen ist.

Landwirtschaft in der Krise
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, insbesondere in Norddeutschland, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Vorpommern und Nord-Sachsen. Laut dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) ist die Bodenfeuchte in den oberen Schichten teilweise bis zu 20 % unter den langjährigen Minima. Sommerfrüchte und Rüben sind gefährdet, da das Wasser für die Keimung fehlt. Unkräuter könnten in diesen Bedingungen die Oberhand gewinnen. Positiv ist jedoch, dass Spargel von den warmen, trockenen Sandböden profitiert, sofern moderate Bewässerung erfolgt. Der offizielle Spargelstart ist für den 10. April 2025 angesetzt.
- Dürre: News zur Trockenheit in Deutschland | ZEIT ONLINE
- Droht uns 2025 eine Dürre? – Zu trockene Böden in Deutschland und Osteuropa könnten Getreideernte gefährden – scinexx.de
- Dürremonitor Deutschland – Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ
Die Trockenheit beeinträchtigt auch die Tierwelt. Nacktschnecken, oft als Schädlinge betrachtet, leiden unter vermindertem Nachwuchs und höherer Sterblichkeit junger Tiere. Dies könnte im Sommer zu einer geringeren Schneckenpopulation führen, was Gärten zugutekommt, aber das ökologische Gleichgewicht stören könnte. Die Vegetation liegt etwa fünf Tage vor dem langjährigen Durchschnitt, was Lebensräume für viele Arten verändert.

Hohe Waldbrandgefahr
Die Trockenheit hat die Waldbrandgefahr erheblich erhöht. In vielen Regionen wurde die Gefahrenstufe auf 3 angehoben, im Südwesten teilweise auf 4. Bei Stufe 3 ist das Grillen in Wäldern und angrenzenden Gärten verboten. Zwei Drittel der Waldbrände in Deutschland ereignen sich im Frühjahr, da trockenes Laub und Äste leicht entzündlich sind. Ein aktuelles Beispiel ist ein Waldbrand in Bad Bergzabern, der die akute Gefahr verdeutlicht. Auch in Bayern und Brandenburg wurde kürzlich die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe ausgerufen.


Die aktuelle Trockenheit reiht sich in eine Serie von Dürrejahren ein, darunter 2018–2020 und 2022–2023. Laut Studien hat Deutschland in den letzten 20 Jahren 15,2 Milliarden Tonnen Wasser aus natürlichen Speichern verloren. Die Prognosen für 2025 sind besorgniserregend: Der Sommer könnte Hitzewellen bringen, die die Situation verschärfen. Auch in Nachbarländern wie Polen und der Ukraine sind Böden trocken, was die Getreideernte in Europa gefährden könnte.
Fazit
Die Trockenheit im März 2025 und die Aussicht auf einen trockenen April stellen Deutschland vor große Herausforderungen. Landwirte, Naturschützer und Feuerwehren stehen unter Druck, während die Politik gefordert ist, langfristige Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels zu ergreifen. Ein einzelner Regentag könnte die Waldbrandgefahr kurzfristig senken, doch ohne nachhaltige Lösungen bleibt die Lage kritisch.