Ach, wie wunderbar, das Wochenende steht vor der Tür! Wir hatten in Hessen kürzlich das immense Vergnügen, den Sommer in vollen Zügen zu “genießen.” Dabei vergossen wir die ein oder andere Schweißperle, beim Lecken am Glutofen. Nun kehren wir zurück in die oh-so-vertraute Normalität des Sommers 2024. Falls Sie Großes an diesem Wochenende geplant haben, sollten Sie eins berücksichtigen. Wenn warme auf kalte Luft trifft, dann tanzen die Wettergötter auf dem Schlachtfeld. “An Hessen führt kein Weg vorbei”, so lautet der Slogan der Landesregierung – und offensichtlich auch des Wetterberichts. Warum also nicht gleich mit einem Regenschirm bewaffnet sein? Schließlich erklärt dieser Bericht im Detail, warum das kluge Accessoire leider oft unverzichtbar ist.
Die extreme Schwüle ist Vergangenheit und viele von Ihnen werden sich über diese Tatsache freuen. Dass es zwei Varianten von Hitze gibt, durfte jeder von Ihnen in den vergangenen Tagen live erleben. Ebenso, was passiert, wenn sich in der schwülheißen Luftmasse in Verbindung mit kühlerer Luft „Wasserbomben“ der Extraklasse bilden. Schauen wir gespannt auf das kommende Wochenende: Viele Veranstaltungen und Events stehen in ganz Hessen in den Startlöchern. Doch, wie sollte es anders sein, der Sommer 2024 hat an diesem Wochenende bedauerlicherweise nichts Gutes zu berichten.
Schuld ist in diesem Fall nicht allein das Islandtief, sondern die Kombination mit einem Hoch über Osteuropa. Das Tief schaufelt vom Nordmeer mäßig warme Luft nach Mitteleuropa. Der Gegenspieler, das Hoch über Osteuropa hingegen, bringt heiße Luft aus dem Südosten in Richtung Deutschland. Letztlich wird sich eine Luftmassengrenze bilden, in deren Bereich mit Regen und Gewittern zu rechnen ist.

Die Luftdruckkarte vom kommenden Wochenende zeigt ein Tief über Island und ein Hoch über dem Osten von Europa. Das Islandtief wird in diesem Fall kühlere Luftmassen aus dem Nordmeer nach Deutschland lenken. Das Hoch über Osteuropa hingegen sorgt weiterhin für den Zustrom von heißen Luftmassen. Damit Sie sich vorstellen können, wie dies in der Realität ausschaut, schauen wir uns die Temperaturkarte an.

Sehen Sie den Unterschied? Während im Nordosten des Landes am Samstag maximal 21 bis 24 Grad erwartet werden. Sieht es im Süden und vor allem im Osten von Deutschland deutlich heißer aus. In Dresden sind weiterhin schwüle 31 Grad auf der Agenda. Die Luftmassengrenze benötigt einen Platz, um sich zu entfalten. Und da Hessen strategisch gut ins Bild passt, sind wir auf jeden Fall mit im Boot. Dennoch gehe ich stark davon aus, dass Sie kein Boot benötigen. Schirm und Gummistiefel wären von Vorteil. Im Bereich der Luftmassengrenze kommt es wiederholt zu Schauern und Gewitter. Mitunter kann es auch länger und ergiebig regnen.
Wie viel Wasser fällt bis zum Montag vom Himmel?
Darüber streiten sich die Wettergötter nach wie vor. Entscheidend hierfür ist die Lage der Luftmassengrenze. Aktuell sieht es danach aus, dass die Grenze in einem Streifen von Rheinland-Pfalz über Hessen und Thüringen verläuft. Sie reicht bis nach Sachsen-Anhalt. Sie reicht bis nach Mecklenburg-Vorpommern.

Diese Karte zeigt die zusammengefassten Niederschläge über Hessen von Freitag bis in die Dienstagnacht. Bei einigen von Ihnen wird der Frust auf einen Höhepunkt ansteigen, denn eigentlich haben die Wetter-Experten einen trockenen August versprochen? Zumindest bei uns in Hessen ist davon weiterhin nicht viel zu spüren. Die Niederschlagssummen liegen je nach Region bei 20 Liter im Süden in der Mitte ansatzweise bis zu 50 Liter. Das hängt weiterhin von der Lage der Luftmassengrenze ab. Das ist weiterhin Spielraum in jede Richtung.

Kommen wir zum Abschluss. Diese Karte zeigt den weiteren Verlauf unserer Wetterlage in Hessen. Bewusst habe ich die Stadt Frankfurt am Main ausgewählt. Ich möchte verdeutlichen, dass die Temperaturen ab Sonntag alles andere als sommerlich ausfallen. Und wie Sie selbst wissen, gehört die Metropole zu den wärmeren Gefilden in Hessen. Das Wetter kann man nicht mit Experten-Meinungen beliebiger Art in die richtige Richtung lenken. Das Einzige, was weiterhin zuverlässig funktioniert, ist die Manipulation der Leserschaft mit Armageddon Überschriften und Vorhersagen. Die Natur des Menschen birgt eine große Neugier.
Fazit
Die Wettervorhersage für das kommende Wochenende in Hessen lässt wenig Grund zur Freude. Die extreme Schwüle hat zwar nachgelassen. Doch die Kombination aus einem Islandtief und einem Hoch über Osteuropa sorgt für unruhige Zeiten. Während der Süden und Osten von Deutschland unter schwüler Hitze ächzen, kühlt der Nordosten etwas ab. Hessen liegt mitten in der Luftmassengrenze, wodurch Regen und Gewitter fast unvermeidlich sind.
Die Wetterkarte zeigt, dass Niederschläge in Hessen zwischen 20 und 50 Litern pro Quadratmeter betragen können. Somit sind Schirm und Gummistiefel die besseren Begleiter als Sonnencreme und Badehose. Abschließend bleibt zu sagen, dass das Wetter unberechenbar ist und wir uns oft von dramatischen Vorhersagen beeinflussen lassen.