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Wenn im Juli die Alpen winterlich grüßen – Europas Wetterchaos im Jahreszeiten-Konflikt

Sommerlicher Sonnenschein? Nicht in aller Stille! In der kommenden Woche erlebt Mitteleuropa einen Wetterkrimi, bei dem kühle Luftmassen aus Osteuropa und feuchte Tiefausläufer das normalerweise warme Juli-Wetter aufs Korn nehmen. Deutschland, Österreich und die Alpenregion werden zu Schauplätzen seltener Schnee- und Regenkapriolen, während weiter westlich und in Randzonen kurzzeitig sonnige Auflockerungen locken. Wie es zu diesen ungewöhnlichen Szenen kommt und was das für Natur, Landwirtschaft und Freizeitplaner bedeutet, lesen Sie hier.

  1. Alpen in Weiß: Schneefall bei Jaufenpass und Großglockner ein Sommertag mit Schneegestöber? Am Brenner (ca. 1.370 m), am Jaufenpass (2.094 m) und am Großglockner (3.798 m) kann es in höheren Lagen zu Flockenwirbeln kommen. Vergleichbares gab es zuletzt im Juli 2017. Ursache ist eine schwenkende Kaltluftschüssel aus dem Osten, die für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in Gipfelnähe sorgt.
  2. Wolkenbrüche und durchnässte Täler Gut 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen in Teilen der Alpen und im Südosten – genug, um ausgedörrte Böden aufzuweichen und Stauseen zu füllen, aber auch um lokale Überschwemmungen und Murenabgänge auszulösen. Im Nordosten Deutschlands hingegen bleibt es vergleichsweise trocken.
  3. Kühle Auszeit für Deutschland und Österreich die Temperaturen gehen zurück: In 1.500 m Höhe sind Höchstwerte deutlich gesunken, und auch in den Tälern fühlen sich 15 bis 20 °C anstatt sommerlicher 25 bis 30 °C an. Ein echter Kontrast zu den Hitzesommertagen der Vorjahre.
  4. Flaute im Hitze-Express: Keine Hitzewelle in Sicht, über zwei Wochen hält sich keine durchgehende Hitzewelle, da immer wieder Tiefdruckreste und kühle Luft vorstoßen. Zwar klettern die Thermometer im Südwesten am Wochenende auf rund 30 °C, doch ungetrübter Hochdruckeinfluss stellt sich nicht ein.
  5. Gewitter-Marathon im Osten und Süden, wenn feuchte Luft auf kühle Massen trifft, gibt es ordentlich Grollen: Vor allem im Osten und in alpennahen Regionen drohen Schauer und Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen. Outdoor-Aktivitäten sind eher was für wetterfeste Typen.

Ausblick und Fazit, ein festes Hochdruckgebiet nistet sich zwar über Nordskandinavien und Nordwestrussland ein, doch seine Kaltluftschüssel reicht bis nach Mitteleuropa hinein. Das Ergebnis: Weiterhin ein Auf und Ab aus kühlen Tagen, Regen und kurzen, sonnigen Phasen. Für die Natur eine willkommene Pause nach trockenen Monaten, für uns alle ein Sommerwetter voller Überraschungen. Also: Wanderschuhe und Regenschirm griffbereit halten!

Thomas Arnold

Geboren in das pulsierende Herz Berlins im Jahr 1966, entdeckte Thomas Arnold früh seine Passion für das geschriebene Wort und die Ereignisse, die unsere alltäglichen Leben prägen. Nach seiner Ausbildung in einem Verlag streifte er als Lokalreporter durch die Straßen unzähliger Städte, wobei er für diverse namhafte Zeitungen sowohl im Inland als auch auf internationaler Bühne tätig war. Seine Artikel offenbarten stets ein tiefgreifendes Verständnis für die Dynamiken lokaler Communitys und die Auswirkungen globaler Einflüsse auf regionale Ereignisse. Thomas' außerordentliches Talent, komplexe Sachverhalte verständlich und fesselnd zu kommunizieren, führte ihn schließlich zur Meteoleitstelle Hessen. Mit einem besonderen Augenmerk auf Polizei-… More »

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