Frankfurt am Main

Frankfurt am Main, die pulsierende Metropole im Herzen Hessens, ist nicht nur für ihre Skyline und ihren geschäftigen Flughafen bekannt, sondern auch dafür, in den letzten Jahren wiederholt von schweren Unwettern heimgesucht worden zu sein. Starkregen, Gewitter und Stürme haben die Stadt an ihre Grenzen gebracht, mit erheblichen Auswirkungen auf Infrastruktur, Verkehr und das tägliche Leben. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf die markantesten Wetterereignisse der letzten Jahre und beleuchtet ihre meteorologischen Ursachen sowie die Konsequenzen.

Am 15. August 2017 zog ein heftiges Unwetter über Frankfurt, das die Feuerwehr auf Trab hielt. Rund 100 Einsätze wurden gemeldet, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Gebäude. Starkregen und Sturmböen sorgten für Verzögerungen im Verkehr und erste Schäden in der Innenstadt. Dieses Ereignis markierte einen frühen Hinweis darauf, dass extreme Wetterlagen auch eine Großstadt wie Frankfurt nicht verschonen. Die Feuerwehr warnte vor weiteren Beeinträchtigungen, doch die Schäden blieben damals vergleichsweise moderat.

Im Juni 2019 traf Tief „Frank“ die Region mit kräftigen Gewittern, Starkregen und Hagel. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor Hagelkörnern bis zu 3 cm Durchmesser. Besonders der Frankfurter Flughafen, Deutschlands größter Verkehrsflughafen, war betroffen: Flugausfälle und Verspätungen häuften sich, da die Bodenabfertigung aus Sicherheitsgründen eingeschränkt wurde. In der Stadt selbst kämpfte die Feuerwehr mit überfluteten Straßen, während Passagiere aufgefordert wurden, ihre Flugpläne zu überprüfen. Dieses Unwetter zeigte erstmals, wie verletzlich die Infrastruktur bei solchen Wetterextremen ist.

Das wohl dramatischste Ereignis der letzten Jahre ereignete sich vom 16. bis 17. August 2023. Ein schweres Unwetter mit Starkregen (bis zu 60 l/m² in drei Stunden) und über 25.000 Blitzen im Rhein-Main-Gebiet verwandelte Frankfurt in eine Seenlandschaft. Besonders betroffen war der Flughafen: Das Rollfeld stand teils knöcheltief unter Wasser, die Bodenabfertigung wurde von 20:28 bis 22:39 Uhr komplett eingestellt. Rund 90 Flüge wurden gestrichen, 23 Ankünfte auf andere Flughäfen umgeleitet. Etwa 2.500 Passagiere waren gestrandet, und Fraport stellte Feldbetten bereit.

In der Stadt kam der Nahverkehr zum Erliegen: Der Südbahnhof in Sachsenhausen stand unter Wasser, U-Bahnen wurden überflutet, und Menschen mussten aus einer Station gerettet werden. Die Feuerwehr verzeichnete über 500 Einsätze, von vollgelaufenen Kellern bis zu umgestürzten Bäumen. Der DWD sprach von einem „seltenen Ereignis“, das nur alle paar Jahre vorkommt. Die Schäden wurden in die Millionen geschätzt, und die Aufräumarbeiten zogen sich über Tage hin.

Am 2. und 3. Mai 2024 rollte eine weitere Gewitterfront über Frankfurt, begleitet von Starkregen und Blitzen. Zwischen 17:45 Uhr und spätabends wurde die Bodenabfertigung am Flughafen für etwa zwei Stunden unterbrochen, da Blitze im 10-km-Radius einschlugen. Von 1.270 geplanten Flugbewegungen fielen rund 100 aus, viele Flüge verspäteten sich. Das Hessische Landesamt für Naturschutz meldete einen Rekordpegel des Eschbachs (2,54 m), eines Zuflusses der Nidda – der höchste Wert seit Beginn der Messungen.

In der Stadt überfluteten Wassermassen Straßen und Gebäude, etwa in Nieder-Eschbach. Die Feuerwehr war über Stunden im Dauereinsatz, und Videos in sozialen Medien zeigten Autos, die in Fluten stecken blieben. Hessen erlaubte Ausnahmeflüge nach 23 Uhr, um den Rückstau zu bewältigen. Dieses Ereignis unterstrich die wachsende Anfälligkeit für schnelle, intensive Regenfälle.

Am 27. Juni 2024, während des EM-Spiels Slowakei gegen Rumänien, trafen Gewitter mit Starkregen den Flughafen und die Stadt. Die Abfertigung wurde erneut teilweise gestoppt, 26 Flüge erhielten Ausnahmegenehmigungen nach 23 Uhr. Wenngleich die Ausfälle begrenzt blieben, kam es zu erheblichen Verspätungen. Ein Blitz schlug ins nahegelegene Stadion ein, beeinträchtigte jedoch den Flugverkehr nicht direkt. Die Kombination aus Großereignis und Wetterchaos stellte die Stadt vor logistische Herausforderungen.
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