Konstanz
Der Landkreis Konstanz, malerisch am Bodensee gelegen, ist in den letzten Jahren immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht worden. Starkregen, Gewitter, Stürme und Hochwasser haben die Region vor Herausforderungen gestellt und sowohl Natur als auch Infrastruktur beeinträchtigt. Dieser Artikel blickt auf die markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen auf den Landkreis.
Ein prägendes Ereignis war das Hochwasser im Juli 2021, das im Zuge der westdeutschen Flutkatastrophe auch den Landkreis Konstanz traf. Am 15. und 16. Juli 2021 führten anhaltende Regenfälle zu einem Anstieg des Bodenseepegels auf über 4,70 Meter – nahe der kritischen Marke von 4,80 Metern, bei der Überschwemmungen drohen. Besonders in Konstanz selbst und in Gemeinden wie Allensbach und Reichenau traten kleinere Bäche über die Ufer, und Straßen wurden überflutet. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um Keller auszupumpen und Gefahrenstellen abzusichern.
In Eigeltingen, im Hegau, unterspülte der Regen Straßen, während in Überlingen der Nellenbach über die Ufer trat und Teile des Stadtgebiets, einschließlich des zentralen Omnibusbahnhofs, überschwemmte. Obwohl die Schäden im Landkreis Konstanz im Vergleich zu den katastrophalen Zuständen im Ahrtal geringer ausfielen, verdeutlichte das Ereignis die Verwundbarkeit der Region gegenüber extremem Wetter.
Am 12. Juli 2023 zog eine heftige Gewitterfront mit Sturmböen von bis zu 120 km/h über den Bodensee und den Landkreis Konstanz. Besonders betroffen waren Konstanz, Allensbach und Sipplingen. In Konstanz stürzten Bäume auf Autos und verursachten Sachschaden, während in Allensbach ein Baum auf einen Wohnwagen auf einem Campingplatz krachte und vier Menschen verletzte. Am Bodensee gerieten zahlreiche Boote in Seenot; einige sanken, andere trieben führerlos ab.
Die Deutsche Bahn meldete erhebliche Störungen: Die Strecke zwischen Radolfzell und Konstanz war tagelang gesperrt, da umgestürzte Bäume Oberleitungen beschädigten. Pendelbusse wurden eingesetzt, doch die Aufräumarbeiten zogen sich bis Ende der Woche hin, da der Zugang zu den betroffenen Waldabschnitten – teils Naturschutzgebiete – nur über die Schienen möglich war. Der Kreisfeuerwehrverband verzeichnete über 300 Einsätze, und die Polizei sprach von einer „massiven Verwüstung“ in der Region.
Im Mai 2024 wurde der Landkreis erneut von einem schweren Unwetter heimgesucht. Am 18. Mai zog eine Gewitterzelle über den Hegau und brachte Starkregen mit sich, der lokal bis zu 80 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden ablud. Besonders in Singen und Hilzingen waren die Folgen spürbar: Die Aach führte Hochwasser, wenn auch noch unter der Gefahrengrenze, und Straßen wurden überflutet. In Hilzingen musste das Trinkwasser aus mehreren Hochbehältern vorsorglich gechlort werden, da die Wassermassen die Qualität beeinträchtigten.
Die Feuerwehr Singen meldete Dutzende Einsätze, darunter einen längeren am Kindergarten in Schlatt, doch die Schäden blieben überschaubar im Vergleich zu früheren Ereignissen. Dennoch zeigte sich, dass die Böden nach wochenlangem Regen kaum noch Wasser aufnehmen konnten, was die Flutgefahr verstärkte.
Der Bodensee selbst spielt eine zwiespältige Rolle: Er mildert Hochwasser durch seine große Speicherkapazität, kann bei lang anhaltendem Regen aber auch zur Bedrohung werden. Der Pegelanstieg im Januar 2025 – kurz vor dem aktuellen Datum – erinnerte erneut daran, dass die Region wettertechnisch auf der Hut bleiben muss.
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