Landkreis Waldeck Frankenberg

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg in Nordhessen hat in den vergangenen Jahren wiederholt die zerstörerische Kraft schwerer Unwetter erlebt. Starkregen, Gewitter, Hagel und Stürme haben Städte wie Korbach, Bad Arolsen, Frankenberg und Waldeck vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf die markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit zurück, ihre Auswirkungen und die Reaktionen der Region.

Eines der dramatischsten Ereignisse war das Unwetter am 22. Juni 2023, als zwei Gewitterzellen über den Landkreis Waldeck-Frankenberg hinwegzogen. Besonders Korbach stand im Fokus: Ab 16:20 Uhr meldete die Feuerwehr zahlreiche Einsätze, die von überfluteten Straßen wie der Flechtdorfer Straße bis hin zu umgestürzten Bäumen reichten. Ein Lebensmittelgroßhandel an der Frankenberger Landstraße wurde gleich zweimal von Schlammlawinen getroffen, die von einer landwirtschaftlichen Fläche herabstürzten. Der Schlamm drang in Garagen, Lager und Verkaufsräume ein, und die Feuerwehr sowie das Technische Hilfswerk (THW) waren über Stunden gebunden, um die Straße freizuräumen.

Die Leitstelle dokumentierte 161 Einsätze bis Freitagmorgen, wobei die tatsächliche Zahl vermutlich höher lag, da viele Feuerwehren spontan vor Ort weitere Hilfe leisteten. In Waldeck waren alle acht Stadtteilfeuerwehren mit 16 Fahrzeugen und etwa 80 Einsatzkräften im Einsatz, um 78 Schadensstellen zu bearbeiten – von vollgelaufenen Kellern bis zu abgedeckten Dächern. Laut dem Deutschen Wetterdienst fielen in Battenberg 62 Liter Regen pro Quadratmeter, die höchste Menge in Hessen an diesem Tag. Trotz der Schäden zog Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick ein positives Fazit: „Wir sind im Vergleich zu Kassel glimpflich davongekommen.“

In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 2024 brachte ein Gewittersturm Regen, Blitz und Donner über den Landkreis. Besonders in Korbach war die Kernstadtwehr über drei Stunden gefordert: Ab zwei Uhr morgens wurden sieben Einsatzstellen abgearbeitet, darunter zwei vollgelaufene Keller, verstopfte Gullys und umgestürzte Bäume. In Birkenbringhausen (Burgwald) flutete starker Regen Keller, und Schlamm bedeckte die Straßen zentimeterhoch. Ein Festzelt des TSV wurde zerstört, was den Festkommers absagte. Bis fünf Uhr morgens stellte die Feuerwehr die Einsatzbereitschaft wieder her, doch die Schäden verdeutlichten die anhaltende Wettergefahr.
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