Lübeck

Die Hansestadt Lübeck, idyllisch an der Trave und der Ostsee gelegen, hat in den vergangenen Jahren wiederholt die zerstörerische Kraft schwerer Unwetter erlebt. Starkregen, Gewitter und Stürme haben die Stadt und ihre Bewohner vor große Herausforderungen gestellt, mit Überschwemmungen, Sachschäden und intensiven Einsätzen der Rettungskräfte. Dieser Artikel beleuchtet die markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit, ihre Auswirkungen und die Reaktionen der Gemeinschaft.

Am 5. Mai 2015 zog das Sturmtief „Zoran“ über Lübeck und hinterließ eine Spur der Zerstörung. Innerhalb weniger Stunden verwandelten sich die Straßen der Hansestadt in reißende Ströme, als sintflutartige Regenfälle und Orkanböen über die Stadt hereinbrachen. Die Feuerwehr rückte in nur zwei Stunden zu etwa 250 Einsätzen aus. Zahlreiche Bäume stürzten um, Dächer wurden abgedeckt, und ein Museum in St. Jürgen wurde überflutet. Auf dem Markt am Rathaus konnten Händler nach dem Unwetter nur noch die Scherben zusammenfegen.

In der Falkenstraße demolierte ein umgestürzter Baum einen geparkten Ford, und in der Possehlstraße fielen Äste auf die Fahrbahn. Der Nordlandkai in Siems sah umgekippte Container, während die Fähren nach Travemünde eingestellt wurden. Die Schäden waren erheblich, doch die Stadt entging größeren Verletzungen. Dieses Ereignis führte zur Einführung des Frühwarnsystems „Rain Ahead“, das seither die Stadt auf solche Wetterextreme vorbereitet.

Am 9. Dezember 2024 bedrohte ein stürmischer Nordostwind die Ostseeküste Schleswig-Holsteins, einschließlich Lübeck. Der DWD warnte vor Sturmböen bis zu 80 km/h, die große Wassermassen in die Lübecker Bucht und die Trave drückten. In Travemünde überflutete die Trave Teile der Kurpromenade, und eine Hochwasserwarnung wurde für die Hansestadt ausgesprochen. Tieferliegende Stadtteile standen unter Wasser, da der Abfluss der Trave durch den Wind blockiert wurde.

Die Behörden riefen dazu auf, überschwemmte Gebiete zu meiden, und das Umweltministerium warnte über die Katastrophenschutz-App „KatWarn“ vor den Gefahren. Autos wurden aus gefährdeten Bereichen entfernt, und die Feuerwehr war in Bereitschaft. Glücklicherweise blieben größere Schäden aus, doch das Ereignis zeigte die Verwundbarkeit Lübecks gegenüber Sturmfluten – ein Risiko, das mit dem Klimawandel wächst.

Am 16. und 17. August 2023 zog eine Gewitterfront über Norddeutschland, die auch Lübeck traf. Bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter fielen in kurzer Zeit, begleitet von über 25.000 Blitzen im Raum Rhein-Main und Norddeutschland. In der Stadt meldete die Polizei etwa 20 Einsätze, vor allem wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Keller. Besonders in St. Lorenz und St. Jürgen kämpften Anwohner mit den Wassermassen, doch die Schäden blieben lokal begrenzt.

Die frühzeitige Warnung des DWD ermöglichte eine gute Vorbereitung, und das Frühwarnsystem „Rain Ahead“ bewährte sich erneut. Dennoch überforderte der Regen stellenweise die Kanalisation, ein Problem, das die Stadtverwaltung vor neue Herausforderungen stellt.
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