Main Kinzig Kreis

Der Main-Kinzig-Kreis in Hessen hat in den vergangenen Jahren wiederholt die zerstörerische Kraft schwerer Unwetter erlebt. Starkregen, Gewitter, Stürme und vereinzelt sogar Fluten aus Schlamm und Geröll haben Städte wie Hanau, Gelnhausen, Bad Orb und Bad Vilbel vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel beleuchtet einige der markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit, ihre Auswirkungen und die Reaktionen der Region.

Am 1. Oktober 2022 verwüstete ein schweres Unwetter den Main-Kinzig-Kreis, insbesondere den Ort Neudorf bei Wächtersbach. Ab etwa 18:00 Uhr sorgten massive Starkregenfälle für eine Flut aus Schlamm und Geröll, die Straßen und Keller überschwemmte. Die Feuerwehr Wächtersbach war bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages mit Schmutzwasserpumpen und Wassersaugern im Einsatz, um die Schäden zu beheben. Anwohner und freiwillige Helfer kämpften mit Radladern und Räumfahrzeugen gegen die Massen, während Sandsäcke als Barrieren aufgeschichtet wurden, um ein erneutes Eindringen von Wasser zu verhindern.

Die Aufräumarbeiten zogen sich über mehrere Tage hin, und die Feuerwehr war am Sonntagmorgen erneut im Einsatz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor vor Unwettern in Hessen gewarnt, doch die Intensität des Starkregens überraschte viele. Die Schäden beliefen sich auf Tausende Euro, doch Personenschäden blieben aus ein Glück im Unglück für die betroffene Gemeinde.

Am 16. August 2023 zog eine heftige Gewitterfront über den Main-Kinzig-Kreis, die Teil eines größeren Unwettersystems war, das das Rhein-Main-Gebiet traf. Während Frankfurt massive Schäden verzeichnete, verlief das Unwetter im Main-Kinzig-Kreis glimpflicher, war aber dennoch einsatzintensiv. In Hanau meldete die Feuerwehr zwischen 21:00 Uhr und 5:00 Uhr 515 Einsätze, darunter 357 Wassereintritte in Gebäude, 17 kleinere Brände und 17 umgestürzte Bäume. Die Einsatzkräfte arbeiteten unter Volllast, koordiniert durch eine technische Einsatzleitung.

In Bad Orb mussten Keller leer gepumpt werden, und in Gelnhausen beseitigten Feuerwehren umgestürzte Bäume von den Straßen. Trotz der hohen Einsatzzahl gab es keine Berichte über Personenschäden. Meteorologen des Hessischen Rundfunks registrierten in einer Stunde über 25.000 Blitze im Rhein-Main-Gebiet – ein Zeichen für die außergewöhnliche Energie dieses Unwetters. Die Feuerwehren baten über soziale Medien um Geduld, da die Einsätze nach Schadenslage priorisiert wurden.

Ein weiteres schweres Unwetter traf den Main-Kinzig-Kreis am 10. Juli 2024. In Hanau bewältigte die Feuerwehr über 100 Einsätze, als Starkregen Straßen und Unterführungen überflutete. In der Dettinger Straße blieben Autos in den Wassermassen stecken, und am Sophie-Scholl-Platz liefen Keller voll, was eine Personenrettung aus einem überfluteten Keller erforderlich machte. Am Donnerstagmorgen meldete die Polizei hochgedrückte Gullydeckel und umherfliegende Gegenstände.

Besonders dramatisch war der Teileinsturz der Wasserburg in Bad Vilbel: Vermutlich durch den Starkregen geschwächt, stürzte der südöstliche Teil der Burg in den Wassergraben. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, obwohl dort Proben für die Burgfestspiele stattfanden. Claus-Günther Kunzmann, Intendant und Fachbereichsleiter Kultur, betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung. Die Feuerwehr Kempfenbrunn beseitigte um 23:15 Uhr einen kleineren Erdrutsch auf der B276 und warnte Autofahrer über soziale Medien vor den Gefahren.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"