Mecklenburg Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern, das nordöstlichste Bundesland Deutschlands, ist bekannt für seine malerischen Landschaften, Ostseeküste und zahlreichen Seen. Doch in den letzten Jahren hat die Region auch immer wieder Schlagzeilen durch extreme Wetterereignisse gemacht. Schwere Unwetter, darunter Stürme, Starkregen und Überschwemmungen, haben die Bevölkerung und Infrastruktur vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit zurück.

Ende Dezember 2023 fegte das Sturmtief „Zoltan“ über Mecklenburg-Vorpommern hinweg und brachte orkanartige Böen mit sich. Besonders an der Ostseeküste, etwa auf Rügen und Usedom, wurden Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h gemessen. Der Sturm entwurzelte Bäume, beschädigte Dächer und führte zu Stromausfällen in mehreren Landkreisen. In der Mecklenburgischen Seenplatte stürzten zahlreiche Bäume auf Straßen und blockierten den Verkehr. Die Einsatzkräfte waren über die Feiertage hinweg im Dauereinsatz, um die Schäden zu beseitigen. „Zoltan“ hinterließ eine Schneise der Verwüstung und zeigte erneut, wie verwundbar die Region gegenüber starken Winden ist.

Im Mai 2022 zog eine massive Unwetterfront mit Gewittern und Starkregen über Mecklenburg-Vorpommern. Besonders betroffen war die Region um Schwerin und die Mecklenburgische Seenplatte. Innerhalb weniger Stunden fielen teilweise über 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, was zu überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und mehreren Aquaplaning-Unfällen führte. In Priborn schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und verursachte einen Brand, der glücklicherweise schnell gelöscht werden konnte. Der Deutsche Wetterdienst hatte vorab Unwetterwarnungen herausgegeben, doch die Intensität der Regenfälle überforderte vielerorts die Kanalisation. Dieses Ereignis verdeutlichte die zunehmende Gefahr von lokalen Starkregenereignissen im Zuge des Klimawandels.

Ein besonders dramatisches Ereignis war die Sturmflut im Oktober 2023, die weite Teile der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns traf. Starke Ostwinde trieben das Wasser der Ostsee in die Buchten und Häfen, wodurch Pegelstände von über zwei Metern über dem normalen Meeresspiegel erreicht wurden. In Städten wie Rostock, Wismar und auf der Halbinsel Darß wurden Uferbefestigungen beschädigt, und zahlreiche Straßen standen unter Wasser. In Vorpommern waren Dörfer wie Fuhlendorf von Überschwemmungen bedroht, und Einsatzkräfte verteilten Sandsäcke, um Schlimmeres zu verhindern. Die Sturmflut riss Teile von Dünen weg und hinterließ Schäden an Hafenanlagen, die noch Monate später repariert werden mussten.

Im Juli 2024 wütete ein heftiges Unwetter mit Gewittern, Starkregen und Sturmböen im Osten Mecklenburg-Vorpommerns, insbesondere in Vorpommern. Im Kreis Vorpommern-Greifswald rückten Feuerwehren zu über 60 Einsätzen aus, um umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen zu bewältigen. Auf Rügen löste der Regen Risse in der Steilküste aus, was zu Abbrüchen führte und die Behörden dazu veranlasste, Warnungen vor Küstennähe herauszugeben. In Greifswald drang Wasser in die Stadtbibliothek ein, während in Altentreptow ein Fahrradunfall bei starkem Regen zu Verletzungen führte. Die enorme Wassermenge – stellenweise über 40 Liter pro Stunde – zeigte erneut die Grenzen der Infrastruktur auf.

Ein besonders schweres Unwetter traf im Mai 2015 die Kleinstadt Bützow im Landkreis Rostock. Ein Tornado, begleitet von heftigen Regenfällen und Böen, zog eine Schneise der Zerstörung durch die Stadt. Dächer wurden abgedeckt, Autos demoliert und das örtliche Krankenhaus sowie ein Pflegeheim schwer beschädigt. Mehrere Menschen wurden verletzt, und die Aufräumarbeiten dauerten Wochen. Dieses Ereignis gilt als eines der schlimmsten Unwetter in der neueren Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns und wird oft als Mahnung für die unvorhersehbare Kraft der Natur angeführt.
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