Nürnberg

Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, hat in den vergangenen Jahren wiederholt schwere Unwetter erlebt. Starkregen, Gewitter und Stürme haben die Metropole immer wieder in Ausnahmezustände versetzt, Straßen überflutet, Keller voll Wasser laufen lassen und die Einsatzkräfte an ihre Grenzen gebracht. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf einige der bedeutendsten Wetterereignisse in Nürnberg der letzten Jahre und zeigt, wie die Stadt mit diesen Herausforderungen umgeht.

Im Sommer 2021 wurde Nürnberg von einer Reihe heftiger Gewitter heimgesucht. Besonders im Juli sorgten Starkregenfälle für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller, vor allem in den Stadtteilen Gostenhof und St. Leonhard. Die Feuerwehr verzeichnete Dutzende Einsätze, um Wasser aus Tiefgaragen und Wohnungen zu pumpen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor lokalem Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit, was die städtische Kanalisation überforderte. Glücklicherweise gab es keine schweren Personenschäden, doch die Sachschäden waren beträchtlich.

Am 17. August 2023 zog ein extremes Unwetter über Nürnberg und setzte weite Teile der Innenstadt unter Wasser. Eine Gewitterzelle entlud sich mit bis zu 70 Litern Regen pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden über der Stadt. Unterführungen wie am Frankenschnellweg wurden überflutet, Autos versanken in den Fluten, und Menschen mussten sich teilweise selbst aus ihren Fahrzeugen retten. Die Feuerwehr sprach von über 600 Einsatzstellen in einer Nacht, während die Polizei knapp 300 unwetterbedingte Einsätze koordinierte. Stromausfälle trafen Stadtteile wie Schweinau und Ziegelstein, nachdem Trafostationen ausfielen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich betroffen und lobte die Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen Einsatz. Dieses Ereignis löste eine Debatte über die Auswirkungen des Klimawandels aus, da solche extremen Regenmengen als zunehmend häufig wahrgenommen werden.

Am 16. Mai 2024 wurde Nürnberg erneut von einem schweren Unwetter überrascht. Innerhalb von drei Stunden fielen über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, was besonders den Osten der Stadt, etwa die Zerzabelshofstraße, in eine „dramatische Situation“ stürzte. Zwei Personen mussten von Rettungstauchern vom Dach ihres Autos gerettet werden, das in einer überfluteten Unterführung steckte. Die Feuerwehr rückte in drei Stunden zu 242 Einsätzen aus, unterstützt von bis zu 550 Einsatzkräften von Feuerwehr und THW. Auch ein Aufzug am U-Bahnhof lief voll Wasser, und fünf Personen wurden rechtzeitig befreit. Trotz funktionierender Warnsysteme zeigte dieses Ereignis erneut die Grenzen der städtischen Infrastruktur bei solchen Wetterextremen.

Am 2. September 2024 traf ein unerwartetes Morgenunwetter Nürnberg. Gegen 7 Uhr lösten Gewitterzellen mit Starkregen und Blitzeinschlägen 48 Einsätze der Feuerwehr innerhalb von drei Stunden aus. Ein Autofahrer entkam knapp aus seinem Transporter, der in einer Unterführung an der Zerzabelshofstraße halb unter Wasser stand. Blitzeinschläge verursachten Schäden an Gebäuden, darunter durchgebrannte Sicherungen und beschädigte Elektronik. Die Feuerwehr betonte, dass die Vorwarnung des DWD half, die Lage zu managen, doch die Intensität des Regens überforderte erneut die Abflüsse.
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