Odenwaldkreis

Der Odenwaldkreis in Südhessen, bekannt für seine waldreiche Landschaft und hügelige Topografie, ist in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Unwettern heimgesucht worden. Starkregen, Gewitter, Hagel und Stürme haben die Region vor große Herausforderungen gestellt, erhebliche Schäden verursacht und die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf einige der markantesten Wetterereignisse im Odenwaldkreis der letzten Jahre und beleuchtet ihre Auswirkungen.

Im Sommer 2021 wurde der Odenwaldkreis gleich zweimal innerhalb weniger Tage von schweren Unwettern getroffen. Am Abend des 28. Juni und in der Nacht zum 29. Juni 2021 führten heftige Regenfälle zu überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen. In Lützelbach trat ein Fluss über die Ufer, und das Wasser stand teilweise kniehoch auf den Straßen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um Anwohner zu schützen und Schäden zu begrenzen. Bereits am nächsten Abend, dem 29. Juni, folgte die nächste Gewitterfront: In Breuberg wurde das Wasserwerk überschwemmt, wodurch die Trinkwasserversorgung kurzzeitig unterbrochen wurde. Hänge rutschten ab, und Verbindungsstraßen mussten gesperrt werden. Der Deutsche Wetterdienst hatte vorab vor starken Gewittern gewarnt, doch die Intensität überraschte viele.

Am 20. Mai 2022 zog das Tief „Emmelinde“ über den Odenwaldkreis und brachte Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter sowie Hagel mit sich. Besonders in Michelstadt und Erbach sorgten überflutete Straßen und umgestürzte Bäume für Verkehrsbehinderungen. Die Feuerwehr meldete zahlreiche Einsätze, etwa um Gullydeckel zu sichern, die vom Wasserdruck hochgedrückt worden waren. In ländlichen Gebieten wie Güttersbach wurden landwirtschaftliche Flächen verwüstet, doch größere Personenschäden blieben aus. Dieses Ereignis zeigte erneut, wie anfällig die Infrastruktur bei extremen Niederschlägen ist.

Am 8. Juni 2023, dem Feiertag Fronleichnam, zogen schwere Gewitter über den Odenwaldkreis. In Gammelsbach führte Starkregen zu überfluteten Straßen, während Hagelkörner mit zentimeterdickem Durchmesser die Sicht für Autofahrer stark einschränkten. Die Polizei berichtete von keinen größeren Schäden, doch die Feuerwehr war erneut gefordert, um kleinere Überschwemmungen zu bekämpfen. Der DWD hatte vor „extremen Gewittern“ gewarnt, und die Ereignisse bestätigten die Prognose für Südhessen. Die Schäden blieben lokal begrenzt, doch die Häufung solcher Ereignisse sorgte für wachsende Besorgnis.

Im Juli 2024 traf ein besonders heftiges Unwetter den Ortsteil Güttersbach in Mossautal. Starkregen überflutete das örtliche Freibad und setzte Straßen unter Wasser. Der Wasserstand des namensgebenden Fließgewässers stieg rasant an, was die Notwendigkeit eines neuen Frühwarnsystems unterstrich, das der Odenwaldkreis im Rahmen des Projekts „Katastrophenschutz goes digital“ gerade einführt. Sensoren messen seitdem den Wasserstand, um künftige Gefahren frühzeitig zu erkennen. Landrat Frank Matiaske betonte, wie schnell solche Ereignisse die Region vor Herausforderungen stellen können.

 

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