Schleswig Holstein

Schleswig-Holstein, das nördlichste Bundesland Deutschlands, ist aufgrund seiner Lage zwischen Nord- und Ostsee sowie seines flachen bis hügeligen Geländes immer wieder Schauplatz schwerer Unwetter. In den vergangenen Jahren haben Starkregen, Sturmfluten und Gewitter erhebliche Schäden verursacht und die Bevölkerung vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Ereignisse zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen.
Eines der prägendsten Unwetter der jüngeren Vergangenheit ereignete sich am 20. und 21. Oktober 2023. Ein mächtiger Sturm fegte über die Ostseeküste Schleswig-Holsteins und löste die schwerste Sturmflut seit über 100 Jahren aus. Besonders betroffen war Flensburg, wo das Wasser historische Höchststände erreichte. Straßen wurden überschwemmt, Gebäude beschädigt und ganze Küstenabschnitte verwüstet. Der Sturm brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h und trieb das Wasser mit enormer Kraft ins Landesinnere. Die Schäden beliefen sich auf Millionen Euro, und die Aufräumarbeiten dauerten Wochen. Dieses Ereignis verdeutlichte, wie verwundbar die Küstenregionen gegenüber extremen Wetterlagen sind.

Im Juni 2017 zogen schwere Gewitter über Schleswig-Holstein, besonders im Süden und an der Westküste. Starkregen und heftige Winde hielten die Feuerwehr in Atem. Im Kreis Herzogtum Lauenburg und Stormarn meldeten Rettungskräfte über 100 wetterbedingte Einsätze. In Mölln flog das Dach eines Fitnessstudios davon, während in Delingsdorf eine alte Kastanie auf ein Haus stürzte und erhebliche Schäden anrichtete. Überflutete Keller und Straßen sowie entwurzelte Bäume prägten das Bild. Obwohl niemand verletzt wurde, zeigte das Unwetter, wie schnell lokale Infrastruktur an ihre Grenzen gerät.

Auch das berühmte Wacken Open Air blieb von Unwettern nicht verschont. Im August 2023 verwandelte heftiger Regen das Festivalgelände in eine „Metal-Schlammschlacht“. Die Niederschläge waren so extrem, dass Fahrzeuge nicht mehr auf das Gelände gelassen wurden und Besucher knöcheltief durch Matsch waten mussten. Zwar war dies kein klassisches Unwetter mit schweren Schäden, doch es beeinträchtigte das Ereignis erheblich und zeigte, wie Starkregen selbst große Veranstaltungen lahmlegen kann.

Im Januar 2017 brachte das Orkantief „Axel“ eine schwere Sturmflut an die Nordseeküste Schleswig-Holsteins, gefolgt von einem sogenannten „Badewanneneffekt“ an der Ostsee. Dieser Effekt entsteht, wenn Sturmfluten das Wasser in die Ostsee drücken und es später zurückfließt, was zu einem der schwersten Sturmhochwasser seit 2006 führte. An den Küsten wurden Deiche beschädigt, Straßen überflutet und Häuser bedroht. Besonders auf den Nordfriesischen Inseln wie Sylt waren die Auswirkungen spürbar, wo Böen von über 100 km/h gemessen wurden.
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