Schwarzwald

Der Schwarzwald, bekannt für seine dichten Wälder, malerischen Dörfer und touristischen Wanderwege, hat in den vergangenen Jahren immer wieder unter schweren Unwettern gelitten. Starkregen, Hagel, Sturmböen und vereinzelt sogar Tornados haben die Region gezeichnet, Schäden in Millionenhöhe verursacht und die Bewohner vor große Herausforderungen gestellt. Dieser Artikel blickt auf einige der bedeutendsten Unwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Folgen für den Schwarzwald.
Am 13. Mai 2015 zog eine extreme Gewitterfront über den Südschwarzwald und hinterließ Chaos. Von Breisach bis zum Hochschwarzwald prasselten golfballgroße Hagelkörner nieder, die Autos, Dächer und Vegetation verwüsteten. In Freiburg wurden zwei Menschen durch einen Blitzeinschlag schwer verletzt, und im Kreis Waldshut löste ein weiterer Blitz einen Kirchturmbrand aus. Besonders dramatisch war die Lage in Blumberg-Fützen (Schwarzwald-Baar-Kreis), wo ein kleiner Tornado einen Strommast umknickte. Sturmböen mit über 100 Kilometern pro Stunde fegten über die Region und entwurzelten Bäume. Der Sachschaden ging in die Millionen, doch trotz der Verwüstung gab es keine Todesopfer. Dieses Unwetter gilt als eines der heftigsten in Südbaden in den vergangenen Jahrzehnten.

Am 28. Juni 2006 wütete ein schweres Unwetter über weiten Teilen des Schwarzwaldes und forderte ein Menschenleben. In Villingen-Schwenningen prasselten große Hagelkörner auf die Stadt nieder, zerstörten Dächer und verletzten über 120 Menschen durch Glassplitter und umherfliegende Trümmer. Mehr als 700 Feuerwehreinsätze waren nötig, um die Schäden zu bewältigen. Im Kinzigtal wurde eine Brücke zerstört, und im Hochschwarzwald ertrank ein 66-jähriger Landwirt in den Fluten eines Baches, als er versuchte, sein Vieh zu retten. Der Sturm, begleitet von sintflutartigem Regen, ließ Keller überfluten und Straßen unpassierbar werden. Die Aufräumarbeiten dauerten Tage, und die Region blieb in Alarmbereitschaft, da weitere Gewitter drohten.

Am 28. Juni 2021 traf ein schweres Unwetter den Nordschwarzwald besonders hart. Im Kreis Calw und Freudenstadt sorgten orkanartige Böen und golfballgroßer Hagel für erhebliche Schäden. In Altensteig berichtete die Polizei von überfluteten Straßen und Erdrutschen, während in Besenfeld (Kreis Freudenstadt) die Feuerwehr gegen verwüstete Dächer und überlaufende Gullideckel kämpfte. Der Schwarzwald-Baar-Kreis blieb zwar weitgehend verschont, doch auch dort zogen Gewitter mit Starkregen über die Region. Hagelflieger stiegen auf, um die Wolken mit Silberjodid zu entschärfen, konnten jedoch nicht verhindern, dass Autos und Gärten schwerbeschädigt wurden. Die Schäden beliefen sich auf mehrere Hunderttausend Euro.

Am 4. August 2023 verwandelte ein Unwetter den Hochsommer im Schwarzwald in eine Szene winterlicher Verhältnisse. In Sonnenbühl (nahe der Schwäbischen Alb, aber mit Auswirkungen bis in den Schwarzwald) türmten sich Hagelberge bis zu einem halben Meter Höhe, während in Hechingen ein Mann durch einen umstürzenden Baum getötet wurde. Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 174 Kilometern pro Stunde – gemessen in Sonnenbühl – entwurzelten Bäume und deckten Dächer ab. Im Kreis Waldshut warnte das Landratsamt vor Wanderungen in der Wutachschlucht, da umgestürzte Bäume und Erdrutsche die Wege blockierten. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um Straßen freizuräumen und Keller leer zu pumpen. Dieses Ereignis verdeutlichte erneut die Gefahren, die selbst im Sommer lauern können.

Am 15. Juli 2024 zogen heftige Gewitter über den Schwarzwald und sorgten für erneute Überschwemmungen. In Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken, um überflutete Straßen und eine Bahnunterführung zu sichern. In Donaueschingen stürzte ein Baum um, und in Bonndorf (Kreis Waldshut) berichteten Anwohner von einem 20-minütigen Hagelschauer, der wie aus vergangenen Jahrzehnten wirkte. Obwohl keine größeren Sachschäden bekannt wurden, zeigte dieses Unwetter die anhaltende Anfälligkeit der Region für plötzliche Wetterextreme.
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