Stuttgart

Stuttgart, die Landeshauptstadt Baden-Württembergs, ist bekannt für ihre malerische Lage im Talkessel, umgeben von Weinbergen und Hügeln. Doch diese Topografie macht die Region auch anfällig für extreme Wetterereignisse. In den vergangenen Jahren haben schwere Unwetter von Starkregen über Gewitter bis hin zu Stürmen immer wieder Schäden verursacht und die Einsatzkräfte gefordert. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Unwetterereignisse im Raum Stuttgart zurück und beleuchtet ihre Auswirkungen.
Eines der prägendsten Unwetter in der Stuttgarter Geschichte ereignete sich am 15. August 1972. Ein sogenanntes „Tropengewitter“ brachte innerhalb von nur 20 Minuten über 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in Form von Hagel und Regen. Tennisballgroße Hagelkörner prasselten nieder, Sturzbäche verwandelten Straßen in reißende Flüsse, und Unterführungen wie am Charlottenplatz füllten sich mit einer zentimeterdicken Eisschicht. Sechs Menschen verloren ihr Leben drei ertranken in einem überfluteten Keller an der Böblinger Straße, eine Frau wurde von einem Sturzbach mitgerissen, und ein Mann starb durch einen Blitzeinschlag. Die Feuerwehr rettete den Autofahrer mit Schlauchbooten aus vollgelaufenen Tunneln. Dieses Ereignis führte zu nachhaltigen Verbesserungen im Hochwasserschutz, wie verstärkten Pumpen und Warnampeln an Unterführungen.

Am 28. und 29. Juni 2021 traf eine Unwetterfront Stuttgart und die umliegende Region mit Starkregen und schweren Sturmböen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor 30 bis 50 Litern Regen pro Quadratmeter sowie Böen bis 100 km/h gewarnt. Besonders Stuttgart-Süd und die B14 wurden schwer getroffen: Unter der Paulinenbrücke lief die Unterführung voll, und umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Die Polizei meldete gegen 20:30 Uhr zahlreiche Einsätze, vor allem wegen herabfallender Äste und Überschwemmungen. Ein Video aus einem Bus zeigte die dramatischen Ausmaße der Wassermassen, die den Verkehr lahmlegten. Trotz erheblicher Schäden gab es keine Todesopfer, doch die Ereignisse unterstrichen die Anfälligkeit der Stadt für Starkregen.

Am 24. August 2023 zog ein heftiges Unwetter über die Region Stuttgart. Starkregen, Sturmböen und Blitzeinschläge sorgten für Chaos, besonders im Rems-Murr-Kreis und im Kreis Ludwigsburg. In Althütte-Sechselberg wurde ein 78-jähriger Mann schwer verletzt, als ein Baum auf ihn stürzte, während er mit seinem Hund spazieren ging. Die Polizei im Kreis Ludwigsburg meldete 80 Notrufe wegen umgestürzter Bäume und abgehobener Dächer, und der Flughafen Stuttgart musste den Betrieb zeitweise einstellen. Im Vergleich zu anderen Regionen kam Stuttgart glimpflich davon, doch die Schäden und die Verletzung machten die Gefahr solcher Wetterereignisse deutlich.

Ein aktuelles Beispiel ereignete sich am 2. Juni 2024 in Ebersbach an der Fils, etwa 30 Kilometer östlich von Stuttgart. Ein massiver Starkregen führte zu einer Sturzflut, die Straßen überschwemmte und das Leben in der Kleinstadt zum Stillstand brachte. Videos aus der Region zeigten Autos, die im Wasser trieben, und Anwohner, die gegen die Fluten ankämpften. Dieses Ereignis war Teil einer größeren Unwetterwelle in Süddeutschland, die hohe Schäden und Evakuierungen nach sich zog. Auch wenn Stuttgart selbst nicht direkt betroffen war, zeigt es die Verwundbarkeit des Umlands.
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