
Schwere Unwetter überschatten Ostern in Italien und der Schweiz: Herausforderungen für deutsche Urlauber
Während in Deutschland die Osterfeiertage mit Sonne und frühlingshaften Temperaturen locken, kämpfen Norditalien und Teile der Schweiz mit extremen Wetterbedingungen. Starkregen, Überschwemmungen, Schneefälle und Verkehrschaos prägen die Regionen, die bei deutschen Urlaubern zu Ostern traditionell beliebt sind. Besonders betroffen sind das Piemont, Südtirol, die Lombardei, die Toskana sowie die Schweizer Kantone Wallis und Tessin. Für Reisende aus Deutschland bedeutet dies erhebliche Einschränkungen und die Notwendigkeit, Reisepläne anzupassen.
Unwetterchaos in Norditalien: Höchste Alarmstufe in über 100 Gemeinden
In Norditalien hat ein kräftiges Tiefdruckgebiet, das Meteorologen als „Zyklon“ bezeichnen, seit Beginn der Woche für sintflutartige Regenfälle gesorgt. Besonders im Piemont, rund um Turin, hat der Fluss Po gefährlich hohe Pegelstände erreicht, wodurch zahlreiche Uferbereiche gesperrt wurden. In über 100 Gemeinden gilt die höchste Warnstufe Rot, wie die italienische Zivilschutzbehörde meldet. Neben Starkregen drohen Sturmböen, Erdrutsche und vereinzelt sogar Tornados, insbesondere in Küstengebieten, wo Wellen von bis zu drei Metern Höhe gemessen wurden.

Die Lombardei, Südtirol und die Toskana – allesamt beliebte Reiseziele für deutsche Osterurlauber – sind ebenfalls stark betroffen. In der Provinz Modena wurden bereits am Mittwoch Erdrutsche und Überflutungen ausgelöst. In Mailand stürzte ein umgekippter Baum auf den Eingang einer Grundschule, glücklicherweise ohne Verletzte, da die Osterferien laufen. Am Lago Maggiore, einem weiteren Hotspot für Urlauber, steigen die Pegelstände bedrohlich, und die Behörden warnen vor Überschreitungen der Warnschwelle
Die italienische Eisenbahn meldet erhebliche Störungen, speziell auf der Simplon-Linie, die Italien mit der Schweiz verbindet. Mehrere Züge sind blockiert, und Reisende werden aufgefordert, alternative Routen wie Zürich–Mailand zu nutzen. Auch der Straßenverkehr ist stark eingeschränkt: Autobahnen in der Lombardei wurden teilweise gesperrt, und über 500 Feuerwehreinsätze wurden allein in der Nacht auf Donnerstag verzeichnet, darunter Evakuierungen in den betroffenen Gebieten.

Schweiz: Schnee und Regen isolieren beliebte Ferienorte
In der Schweiz sorgen vor allem heftige Schneefälle und Starkregen für Chaos. Im Wallis und im Tessin, beide beliebte Ziele für deutsche Skifahrer und Wanderer, wurden Wetterwarnungen der höchsten Stufe 5 ausgegeben. Im oberen Saastal und am Simplonpass fielen in den letzten 48 Stunden enorme Niederschläge, teils als Schnee, teils als Regen. In Zermatt, dem berühmten Skiort am Matterhorn, ist die Verbindung zur Außenwelt unterbrochen: Die Bahnstrecke und die Zufahrtsstraße sind gesperrt, und Stromausfälle erschweren die Lage zusätzlich. Laut dem Schweizer Sender SRF wurden in Zermatt 55 Zentimeter Neuschnee gemessen.
Im Tessin, insbesondere im Maggiatal und im Centovalli, drohen Überschwemmungen und Murgänge. Die Behörden haben die Bevölkerung aufgefordert, Uferbereiche von Flüssen und steile Hänge zu meiden. Alpenpässe wie der Simplonpass und der Große Sankt Bernhard sind unpassierbar, und Winterausrüstung ist für Autofahrer oberhalb von 1500 Metern Pflicht. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) warnt zudem vor einer erhöhten Lawinengefahr in Höhenlagen ab 2000 Metern.
Auswirkungen auf deutsche Osterurlauber
Für die zahlreichen deutschen Urlauber, die die Osterfeiertage in Italien oder der Schweiz verbringen wollten, bedeutet die Wetterlage eine ernsthafte Herausforderung. Viele hatten sich auf Skifahren in Zermatt, Wanderungen in Südtirol oder Städtereisen nach Florenz und Mailand gefreut. Doch die aktuellen Bedingungen zwingen zu Umplanungen:
- Verkehrseinschränkungen: Der Zugverkehr zwischen Italien und der Schweiz ist stark beeinträchtigt, vorwiegend über den Simplonpass. Reisende sollten sich bei Trenitalia oder den Schweizer Bahnen (SBB) über Ausfälle und Verspätungen informieren. Auch Flug- und Fährverbindungen könnten betroffen sein. Autofahrer müssen mit Straßensperrungen, Umleitungen und längeren Fahrzeiten rechnen, vornehmlich in den Alpenregionen.
- Wetterprognose: Laut der Meteoleitstelle wird sich die Lage erst ab Ostermontag, dem 21. April, allmählich bessern. Bis dahin bleiben Nordwestitalien und die Schweizer Alpenregionen von intensiven Niederschlägen betroffen. In Süditalien und Teilen der Schweiz wird hingegen sonnigeres Wetter erwartet, was für Kurzentschlossene eine Alternative sein könnte.
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