Hagelunwetter

Ein Hagelunwetter ist ein schweres Gewitter, das von starkem Hagel begleitet wird. Es entsteht in kräftigen Gewitterwolken (Cumulonimbus), wenn starke Aufwinde unterkühlte Wassertropfen in große Höhen tragen, wo sie zu Eiskörnern gefrieren. Diese Hagelkörner wachsen durch wiederholtes Aufsteigen und Kollidieren mit weiteren Tropfen, bis sie schwer genug sind, um trotz der Aufwinde zur Erde zu fallen. Ein Hagelunwetter wird besonders dann als solches bezeichnet, wenn der Hagel eine bestimmte Größe (oft ab 2 cm Durchmesser) erreicht oder in großen Mengen auftritt, was erhebliche Schäden verursachen kann. Typische Merkmale sind:

Hagelgröße: Von kleinen Körnern (wenige Millimeter) bis hin zu tennisballgroßen Klumpen (über 5 cm).

Begleiterscheinungen: Starkregen, Sturmböen und Blitze.

Gefahren: Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen, Ernten sowie Verletzungsrisiken für Menschen und Tiere.

Hagelunwetter treten vor allem in den Sommermonaten auf, wenn warme, feuchte Luftmassen auf kältere Luftschichten treffen und die Atmosphäre instabil wird. In Deutschland sind sie oft mit Superzellen verbunden – besonders intensiven Gewitterformationen.

In den vergangenen Jahren gab es mehrere bemerkenswerte Hagelunwetter in Deutschland, die durch ihre Intensität, Hagelgröße und verursachte Schäden auffielen. Hier eine Auswahl der heftigsten Ereignisse:

Ein massives Hagelunwetter traf Bayern, insbesondere München und den Landkreis Fürstenfeldbruck. Hagelkörner erreichten Größen von bis zu 8 cm.

Über 2,8 Milliarden Euro an Versicherungsschäden – eines der teuersten Unwetterereignisse in der deutschen Geschichte. Dächer wurden durchschlagen, Autos stark beschädigt, und Ernten vernichtet.

Eine Superzelle brachte Hagelkörner von bis zu 8 cm Durchmesser über Bad Bayersoien. Die Hagelmassen zerstörten etwa 80 % der Gebäude im Ort.
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