Heilbronn
Der Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren wiederholt schwere Unwetter erlebt, die von Starkregen, Hagel und Sturmböen geprägt waren. Diese Naturereignisse haben die Region vor große Herausforderungen gestellt, mit massiven Einsätzen für Feuerwehren, das Technische Hilfswerk (THW) und andere Rettungskräfte. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und erhebliche Sachschäden sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Dieser Artikel beleuchtet einige der bedeutendsten Unwetter der jüngsten Vergangenheit im Landkreis Heilbronn.
Am 2. und 3. August 2023 zog ein heftiges Unwetter über den nördlichen Landkreis Heilbronn, mit Schwerpunkt in Neudenau. Starkregen und Sturm verursachten erhebliche Sachschäden: 21 Dächer wurden beschädigt oder teilweise abgedeckt, und etwa 50 Einsatzkräfte aus Neudenau, Möckmühl und Neckarsulm waren im Einsatz, unterstützt vom THW Widdern, das offene Stellen mit Planen sicherte. Die Feuerwehr arbeitete bis 1 Uhr morgens, um die Schäden zu beheben. Glücklicherweise drang durch die überwiegend an Dachfirsten entstandenen Schäden kaum Regen in die Häuser ein, wie Feuerwehrkommandant Sven Reinhardt berichtete. In Weinsberg kam ein Auto durch Aquaplaning von der Fahrbahn ab und prallte gegen die Leitplanke, blieb jedoch ohne Verletzte. In Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall stürzten Bäume auf Autos, und eine Bahnstrecke in Neudenau war zeitweise durch Äste auf der Oberleitung gesperrt.
Eines der dramatischsten Unwetter der jüngsten Zeit traf am 13. Mai 2024 die Gemeinde Gemmingen im Landkreis Heilbronn. Eine kräftige Gewitterfront brachte Starkregen mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter in wenigen Minuten, begleitet von Hagel mit Korngrößen bis zu 2 cm. Straßen wurden großflächig überflutet, teilweise über 50 cm hoch, und zwei Bäche, Staudbach und Heßlach, schwollen zu reißenden Flüssen an. Selbst das Feuerwehrhaus wurde von der Schlammflut erfasst. Die Feuerwehr meldete 14 Einsätze in Gemmingen und weitere im Landkreis, darunter die Rettung einer Autofahrerin aus ihrem von Wasser umgebenen Fahrzeug in der Schwaigerner Straße. In Güglingen waren es acht Einsätze, meist wegen überfluteter Straßen und eingedrungener Wassermassen.
Bürgermeister Timo Wolf beschrieb die Lage als „viel schlimmer als ein Jahrhunderthochwasser“, gegen das die Gemeinde eigentlich gut gerüstet sei. Kommandant Steffen Ebert, dessen eigenes Haus ebenfalls betroffen war, schätzte den Gesamtschaden auf eine sechsstellige Summe. Die Aufräumarbeiten dauerten Tage, und Nachbarn unterstützten sich gegenseitig mit Schaufeln und Besen. Anwohner wie Anke Monninger (Blumengeschäft) und die Familie Hockenberger berichteten von immensen Schäden – bei letzteren fraß sich Schlamm durch den Parkettboden im Erdgeschoss, mit Kosten in den Zehntausenden. Die Verzweiflung war groß: „Es ist unklar, ob wir hier wohnen bleiben können“, sagte Eva Hockenberger.
Am 26. Juni 2024 zog eine weitere Unwetterfront über den westlichen Landkreis Heilbronn, mit Schwerpunkten in Leingarten und Eppingen. Die Feuerwehr meldete 150 Einsätze, vor allem wegen vollgelaufener Keller, hochgedrückter Gullys und herabgefallener Äste. In Schwaigern fiel ein Ast auf ein Auto, und in Heilbronn-Biberach drohte eine Baumkrone abzustürzen. Die westlichen Stadtteile Heilbronns waren ebenfalls betroffen, wo Keller ausgepumpt werden mussten. Diese Unwetterserie war Teil einer größeren Wetterlage in Baden-Württemberg, die von schweren Gewittern und Starkregen geprägt war.
Am 13. August 2024 warnte der DWD vor starken Gewittern mit Starkregen (bis 50 l/m²), Hagel (ca. 3 cm Korngröße) und Sturmböen (bis 80 km/h) im Landkreis Heilbronn. Besonders die Kreise Heilbronn, Schwäbisch Hall und der Hohenlohekreis standen im Fokus. Die Gewitter trafen am Nachmittag ein, mit vereinzelten Schäden wie überfluteten Straßen und kleineren Hagelschäden. Die hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 35 °C (gefühlte 39 °C) hatten zuvor Energie in der Atmosphäre aufgebaut, die sich in den Gewittern entlud. Die Schäden blieben jedoch überschaubar im Vergleich zu den Ereignissen in Gemmingen.

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