Landkreis Offenbach

Der Landkreis Offenbach und die Stadt Offenbach am Main, eingebettet im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet, haben in den vergangenen Jahren wiederholt die zerstörerische Kraft schwerer Unwetter erlebt. Starkregen, Gewitter, Stürme und Hagel haben die Region vor großen Herausforderungen gestellt und sowohl materielle Schäden als auch zahlreiche Einsätze der Rettungskräfte verursacht. Dieser Artikel beleuchtet die markantesten Unwetter der jüngsten Vergangenheit, ihre Auswirkungen und die Reaktionen der Gemeinschaft.

Eines der folgenreichsten Unwetter traf den Landkreis Offenbach am 18. August 2019. Eine heftige Gewitterfront mit Fallböen und Starkregen zog am Abend über die Region und hinterließ massive Schäden. Besonders betroffen war ein etwa drei bis vier Kilometer breiter Streifen, der Langen, Egelsbach, Dreieich, Dietzenbach, Rödermark, Rodgau und Seligenstadt einschloss. Zwischen 18:00 und 20:30 Uhr gingen bei der Polizei in Offenbach über 280 Einsatzmeldungen und knapp 50 Alarme ein, während die 29 Feuerwehren im Kreis über 1.000 Einsätze verzeichneten.

Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, Dächer wurden abgedeckt, und Keller liefen voll. In Dietzenbach fiel ein Baum auf eine S-Bahn, deren 25 Fahrgäste jedoch unverletzt evakuiert wurden. In Seligenstadt-Froschhausen war die Einfallstraße komplett unpassierbar, und die Alfred-Delp-Schule musste wegen eines Wasserschadens schließen. Die Polizei meldete 21 Verletzte, darunter vier Schwerverletzte, einschließlich eines Kindes. Autobahnen wie die A3 und A661 sowie Bundesstraßen wurden kurzzeitig gesperrt. Der materielle Schaden ging in die Millionen, und die Aufräumarbeiten dauerten Tage an. Anwohner wie Frank Heinrich aus Rödermark-Waldacker berichteten von umgeknickten Bäumen „wie Streichhölzern“ und einer angespannten Stimmung während des Unwetters.

Im Juli 2021, während der westdeutschen Flutkatastrophe, wurde auch die Region Offenbach von heftigen Regenfällen heimgesucht. Am 14. und 15. Juli fielen in Teilen des Landkreises über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, was zu Überschwemmungen führte. In der Stadt Offenbach meldete die Feuerwehr etwa 30 Einsätze, darunter überflutete Straßen am Main, am Kaiserleikreisel und in der Innenstadt. Im Landkreis waren vor allem tieferliegende Gebiete wie Dreieich betroffen, wo Straßen und Keller unter Wasser standen.

Am 16. und 17. August 2023 zog eine weitere schwere Gewitterfront über das Rhein-Main-Gebiet, mit starkem Fokus auf Offenbach. Zwischen 20:00 und 23:00 Uhr registrierte die hr-Wetterredaktion Regenmengen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter, begleitet von über 25.000 Blitzen im Raum Rhein-Main. In der Stadt Offenbach meldete die Polizei 30 Einsätze, darunter Bäume auf Straßen und einen Erdrutsch auf einer Landstraße in Jossgrund (Main-Kinzig-Kreis), während die Feuerwehr mit überschaubaren Schäden fertig wurde.

Im Landkreis, etwa in Nauheim, sorgten hochgedrückte Gullydeckel und vollgelaufene Keller für zusätzliche Einsätze. Die schnelle Abfolge von Regen und Blitzen führte zu Verkehrsbehinderungen, doch die Schäden waren im Vergleich zu früheren Ereignissen moderat. Die Feuerwehr lobte die frühzeitige Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die eine bessere Vorbereitung ermöglichte.
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