Oberösterreich

Oberösterreich, das flächenmäßig viertgrößte Bundesland Österreichs, ist in den vergangenen Jahren wiederholt von extremen Wetterereignissen heimgesucht worden. Starkregen, Hagel, Sturmböen und Überschwemmungen haben die Region immer wieder in Atem gehalten, erhebliche Schäden verursacht und das Leben der Bewohner beeinflusst. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf einige der bedeutendsten Unwetter in Oberösterreich der letzten Jahre und beleuchtet ihre Auswirkungen.

Im Juli 2021 sorgte das Tiefdruckgebiet „Bernd“ für massive Regenfälle und Überschwemmungen in Oberösterreich. Besonders betroffen waren die Regionen im Westen und Nordwesten, etwa entlang der Traun und im Mühlviertel. Innerhalb weniger Tage fielen 25 bis 75 % mehr Niederschläge als im durchschnittlichen Juli, was Flüsse über die Ufer treten ließ. In Linz und Umgebung mussten zahlreiche Keller ausgepumpt werden, während in kleineren Gemeinden wie Schärding Straßen unpassierbar wurden. Die Feuerwehr verzeichnete Hunderte Einsätze, und die Schäden beliefen sich auf Millionen. Dieses Ereignis war Teil einer größeren Hochwasserkatastrophe in Mitteleuropa, zeigte aber auch die Verwundbarkeit Oberösterreichs gegenüber Starkregen.

Am 26. August 2023 zog ein schweres Unwetter über Oberösterreich, das besonders die Bezirke Braunau und Schärding traf. Starkregen mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter, heftige Sturmböen und Hagel verwandelten Straßen in reißende Flüsse und blockierten Verkehrswege durch umgestürzte Bäume. In Mattighofen wurde ein Sonnenschirm durch die Luft gewirbelt, ein Bild, das die Wucht des Sturms eindrucksvoll einfing. Die Freiwilligen Feuerwehren waren im Sekundentakt im Einsatz, um eingeschlossene Personen aus Fahrzeugen zu retten und Schäden wie abgedeckte Dächer zu beheben. In Pierbach brannte sogar eine Maschinenhalle, was die Lage zusätzlich dramatisierte. Die Versicherungswirtschaft schätzte später über 80.000 Schadensfälle allein durch dieses Hagelereignis.

Bereits im Juni 2023 hatte das Sturmtief „Lambert“ Oberfranken und Teile Oberösterreichs heimgesucht, wobei die Ausläufer auch hier spürbar waren. In den Bezirken Gmunden und Schärding kam es zu massiven Schäden durch Schlammlawinen und überflutete Straßen. Der Deutsche Wetterdienst hatte die höchste Unwetterwarnstufe 4 ausgegeben, und in Oberösterreich kämpften Einsatzkräfte mit über 175 Einsätzen gegen die Folgen. Besonders im Mühlviertel wurden Verkehrswege blockiert, und die Landwirtschaft meldete Ernteverluste durch Hagel und Sturm.

Im September 2024 erlebte Oberösterreich eines der schwersten Hochwasserereignisse der jüngeren Geschichte, ausgelöst durch ein Vb-Tief („Boris“). Heftige Regenfälle mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden trafen die Region, besonders entlang der Donau und ihrer Zuflüsse. In Linz stieg der Pegel der Donau bedrohlich an, und im Mühlviertel wurden zahlreiche Gemeinden zum Katastrophengebiet erklärt. Über 1.000 Feuerwehreinsätze wurden in einer einzigen Nacht verzeichnet, und die Schäden waren enorm. Landeshauptmann Thomas Stelzer lobte die Einsatzkräfte und versprach schnelle Hilfe, doch die Aufräumarbeiten dauern bis heute an.
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