Saarbrücken

Saarbrücken, die Landeshauptstadt des Saarlands, liegt eingebettet zwischen Hügeln und der Saar eine Lage, die sie besonders anfällig für die Auswirkungen extremer Wetterereignisse macht. In den letzten Jahren haben schwere Unwetter die Stadt wiederholt heimgesucht, mit Starkregen, Gewittern und Überschwemmungen, die das Leben der Bewohner erheblich beeinträchtigt haben. Dieser Artikel blickt auf einige der prägnantesten Unwetter der jüngeren Zeit zurück und beleuchtet ihre Folgen.

Eines der dramatischsten Ereignisse war das Hochwasser vom 17. bis 19. Mai 2024, ausgelöst durch ein Tiefdruckgebiet, das enorme Regenmengen über den Südwesten Deutschlands brachte. In Saarbrücken fielen binnen 24 Stunden über 100 Liter Regen pro Quadratmeter, was die Saar über ihre Ufer treten ließ. Die Stadt rief eine Großschadenslage aus, und ganze Straßenzüge, etwa in Rußhütte, standen unter Wasser. Hunderte Gebäude mussten evakuiert werden, während die Stadtautobahn A620 zeitweise komplett überflutet war. Rettungskräfte setzten Boote und Amphibienfahrzeuge ein, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte das Gebiet und sicherte Unterstützung zu, während die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger von der schlimmsten Lage seit dem Hochwasser von 1993 sprach. Obwohl keine Todesopfer zu beklagen waren, beliefen sich die Schäden auf Millionen, und die Aufräumarbeiten dauerten Wochen.

Am 22. Mai 2023 zog eine Gewitterfront über Saarbrücken, die mit Starkregen, Hagel und heftigen Böen einherging. Besonders die Innenstadt war betroffen: In der Lebacher Straße wurden Gullydeckel durch die Wassermassen hochgedrückt, und zahlreiche Keller liefen voll. Die Feuerwehr verzeichnete über 100 Einsätze in wenigen Stunden, während Aquaplaning auf den Straßen zu mehreren Verkehrsunfällen führte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zuvor eine Unwetterwarnung der Stufe Orange ausgegeben, doch die plötzliche Intensität des Regens überforderte die städtische Infrastruktur. Glücklicherweise blieben Personenschäden aus, doch die Ereignisse deckten Schwächen im Abwassersystem auf.

In der Nacht vom 7. auf den 8. September 2022 sorgte ein heftiges Gewitter mit Starkregen für Chaos. Innerhalb weniger Stunden fielen über 40 Liter pro Quadratmeter, was vor allem in Stadtteilen wie Dudweiler und Malstatt zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern führte. Die Feuerwehr meldete über 200 Einsätze, darunter auch das Bergen von Fahrzeugen, die in den Fluten stecken geblieben waren. Ein Blitzschlag in ein Wohnhaus sorgte zusätzlich für Aufregung, blieb aber ohne schwerwiegende Folgen. Die Ereignisse verdeutlichten, wie schnell auch kurze, intensive Regenfälle in urbanen Gebieten zu Problemen führen können.

Am 27. August 2019 wurde Saarbrücken von einem kurzen, aber extrem heftigen Unwetter getroffen. Binnen zwei Stunden registrierte die Feuerwehr 465 Notrufe – ein Rekord. Besonders in der Südstadt verwandelten sich Straßen in reißende Ströme, und Autos mussten von Einsatzkräften aus den Wassermassen geborgen werden. In der Innenstadt liefen Geschäfte und Keller voll, während die Kanalisation den Wassermengen nicht standhielt. Der DWD sprach von einem „lokalen Starkregenereignis“, das mit bis zu 50 Litern pro Quadratmeter in kürzester Zeit außergewöhnlich war. Die Stadt entging größeren Schäden, doch das Ereignis blieb vielen Anwohnern in Erinnerung.
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