Salzburger Land

Das Salzburger Land, bekannt für seine beeindruckenden Alpenlandschaften und malerischen Täler, hat in den letzten Jahren immer wieder mit schweren Unwettern zu kämpfen gehabt. Starkregen, Gewitter, Murenabgänge und Überschwemmungen haben die Region geprägt, mit erheblichen Schäden an Infrastruktur, Landwirtschaft und Privatbesitz. Dieser Artikel bietet einen Rückblick auf einige der markantesten Wetterereignisse der jüngeren Vergangenheit und beleuchtet ihre Auswirkungen.
Am 5. und 6. August 2017 suchte eine Serie heftiger Unwetter das Salzburger Land heim, mit einem Hotspot im Großarltal. Sintflutartiger Regen löste Schlammlawinen aus, die das Tal von der Außenwelt abschnitten. Die Straße nach St. Johann im Pongau war unpassierbar, und Fahrzeuge wurden von den Muren mitgerissen. Insgesamt rückten 680 Feuerwehrleute zu etwa 100 Einsätzen im Pongau, Pinzgau und Lungau aus. In Großarl mussten provisorische Notfalllager eingerichtet werden, um gestrandete Urlauber aufzunehmen. „Ich habe schon viel erlebt, aber noch nie so etwas Arges“, berichtete der Feuerwehrkommandant Josef Promegger. Die Aufräumarbeiten dauerten Wochen, und die Schäden gingen in die Millionen.

Am 23. August 2018 zog eine Gewitterfront mit Starkregen und Hagel über das Salzburger Land. Besonders im Pinzgau, in Saalbach-Hinterglemm, Viehhofen und Maishofen, trat die Saalach über die Ufer, was den Zivilschutzalarm auslöste. Die Glemmtaler Landesstraße (L111) wurde auf 50 Metern weggerissen, und etwa 5.000 Menschen waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Die Feuerwehr leistete Dauereinsätze, während in der Stadt Salzburg und im Flachgau Keller und Unterführungen überflutet wurden. Zwei Waldbrände, ausgelöst durch Blitzeinschläge in Golling und Großarl, erschwerten die Lage zusätzlich. Die Schäden betrafen auch die Tourismusregion stark.

Am 1. Juli 2019 traf ein Unwetter die Gemeinde Uttendorf im Pinzgau mit verheerender Wucht. Regenmassen ließen den Manlitzbach über die Ufer treten, und Schlammmassen überschwemmten das Ortszentrum. Häuser wurden beschädigt, Straßen teilweise weggerissen, und die Lokalbahn unterspült. Rund 100 Einsatzkräfte konnten die Bewohner rechtzeitig in Sicherheit bringen, doch einige mussten stundenlang in oberen Stockwerken ausharren. Im nahegelegenen Bluntautal stürzte ein Felsblock ab und riss einen Wanderweg weg, was die Angst vor weiteren Erdrutschen schürte. Das Bundesheer wurde zur Unterstützung gerufen, und die Aufräumarbeiten zogen sich über Tage hin.

Am 5. Juni 2022, dem Pfingstsonntag, zogen schwere Unwetter über das Salzburger Land. Im Raum Saalfelden-Leogang drohte ein Baukran umzustürzen, und Wohnhäuser wurden evakuiert. Rund 200 Einsätze wurden von 1.055 Helfern in Pinzgau, Pongau, Tennengau und Flachgau abgearbeitet. Überflutete Keller, verstopfte Bäche und umgestürzte Bäume prägten das Bild. Der Lungau blieb als einzige Region verschont. Die Gewitterfront zeigte, wie schnell selbst gut vorbereitete Gebiete überfordert sein können, wenn Regenmengen und Böen in kurzer Zeit auftreten.

Am 4. August 2024 traf ein Sturm mit Starkregen den Westen Österreichs, wobei das Salzburger Land ebenfalls betroffen war. In der Nähe von Eben und Hüttau-Niedernfritz im Pongau verschüttete eine Mure die B99 und ein Firmengelände mit Schlammmassen über 150 Meter Länge. Während Vorarlberg den Fokus auf einen verschütteten Arlbergtunnel hatte, kämpften die Salzburger Einsatzkräfte mit über 70 Einsätzen gegen die Folgen. In Zell am See wurde ein Mann schwer verletzt, als Geröll in ein Haus eindrang. Die Ereignisse verdeutlichten die anhaltende Gefahr durch Muren in alpinen Regionen.
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