Der Winter, der bis jetzt nicht kam: Eine ironische Betrachtung der deutschen Wetterlage
Aktuell schlägt das Wetter über Deutschland Wellen von… Langeweile. Ja, Sie haben richtig gelesen: Langeweile. Während wir uns in unserer gemütlichen Stube an den letzten Resten des Winters festhalten, flüstern die selbst ernannten Wetterexperten vom nahenden Weltuntergang – oder zumindest von einer gewaltigen Frostkeule, die uns direkt in eine neue Eiszeit katapultieren soll.
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Internetforen und Social Media platzen aus allen Nähten mit diesen prophetischen Warnungen, die bei manch einem Bürger regelrechte Panikattacken auslösen. Man könnte meinen, wir stehen kurz davor, von einem sibirischen Hoch überrannt zu werden, das so kalt ist, dass selbst die Mammuts in ihren Gräbern frösteln würden.

Doch halt! Bevor Sie sich in den nächsten Wintermantel vergraben und beginnen, Vorräte für die bevorstehende Eiszeit anzulegen, schauen wir uns die andere Seite der Medaille an. Diese sogenannte „Frostkeule“ könnte sich nämlich als das meteorologische Äquivalent zu einem fluffigen Schaumlager entpuppen.

Der größte Wetter-Experte, der sich mit einem Eifer in die Materie stürzt, als ob es um die letzte Tube Sonnencreme auf dem Planeten geht, spricht von einem russischen Hoch. Nun ja, dieses Hoch ist in der Tat extrem kalt – aber, und das ist das entscheidende „aber“, es ist in Sibirien kalt! Wo es immer kalt ist. Das ist so überraschend wie die Tatsache, dass der Papst katholisch ist.

Die Realität ist, dass wir in Deutschland bestenfalls die Spitze dieses eisigen Berges zu spüren bekommen. Und wenn man dem GFS-Wettermodell Glauben schenken darf – und das tun nur diejenigen, die auch Lottozahlen für seriös halten – dann wird uns zeitnah eher milde Luft umwehen. Also, keine Schneestürme, keine eisigen Temperaturen, sondern vielleicht ein Hauch von Frühling, bevor der Winter überhaupt richtig begonnen hat.
Eines ist fast sicher: Es wird in diesem „katastrophalen“ Winter weder Schnee noch Regen geben. Das Einzige, was uns an den Winter erinnert, ist der leichte Frost in der Nacht, der gerade genug ist, um den Morgenparkplatz der Autos ein wenig dekorativer zu machen, aber nicht genug, um wirklich von Winter zu sprechen.
So bleibt uns nur die Ironie eines Winters ohne Winter, ein Wetter, das so unspektakulär ist, dass es selbst die Nachrichten kaum wert ist. Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass wir uns weniger auf die frostigen Prognosen verlassen und mehr auf die Realität, die uns zeigt, dass manchmal der größte Sturm der ist, den wir uns selbst ausmalen.