Mittelhessen

Mittelhessen, eine Region geprägt von sanften Hügeln, Wäldern und historischen Städten wie Gießen, Marburg und Wetzlar, ist in den letzten Jahren wiederholt Schauplatz schwerer Unwetter gewesen. Starkregen, Gewitter, Hagel und Stürme haben die Infrastruktur, Landwirtschaft und das Leben der Menschen stark beeinträchtigt. Dieser Artikel blickt auf einige der markantesten Unwetterereignisse der jüngsten Vergangenheit zurück und beleuchtet ihre Folgen.

Am 24. Juni 2016 zog ein schweres Gewitter über Mittelhessen, das besonders Gießen traf. Innerhalb kurzer Zeit fielen extreme Regenmengen, begleitet von bis zu vier Zentimeter großen Hagelkörnern. Straßen standen unter Wasser, Keller liefen voll, und zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, während die Autobahn A485 zwischen Linden und Bergwerkswald kurzzeitig gesperrt werden musste. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter, und Sturmböen von 88 km/h sorgten für zusätzliche Schäden. Das Unwetter wütete etwa 30 Minuten, doch die Aufräumarbeiten zogen sich über Tage hin. Dieses Ereignis gilt als eines der schwersten in der Region in den letzten Jahrzehnten und machte die Verwundbarkeit Mittelhessens gegenüber solchen Wetterextremen deutlich.

Am 17. August 2023 traf eine massive Unwetterfront Mittelhessen und das benachbarte Rhein-Main-Gebiet. In Mittelhessen wurden bis zu 500 Blitze pro Minute gezählt, begleitet von Starkregen, der teilweise 60 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden brachte. Besonders betroffen war die Region um Gießen und Hadamar (Kreis Limburg-Weilburg). In Hadamar wurden Dächer abgedeckt, und ein Baum stürzte in eine Stromleitung, was zu großflächigen Stromausfällen führte. Die Feuerwehr rückte zu Hunderten Einsätzen aus, um überflutete Straßen und Keller zu sichern. Dieses Unwetter war Teil einer größeren Wetterlage, die Hessen mit schweren Gewittern und Sturmböen überzog, und zeigte erneut die Herausforderungen durch schnelle Regenmassen in einer Region mit oft durchnässten Böden.

Am 22. Juni 2023, zwar primär in Nordhessen konzentriert, spürte auch Mittelhessen die Ausläufer des Tiefs „Lambert“. Während Kassel mit Starkregen und Hagel kämpfte, meldeten Feuerwehren in Mittelhessen etwa 15 Einsätze wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Straßen. Besonders im Raum Gießen und Marburg berichteten Anwohner von Aquaplaning-Gefahr und punktuell überschwemmten Kellern. Obwohl die Schäden hier geringer waren als in Nordhessen, wo das Unwetter historische Ausmaße annahm, verdeutlichte das Ereignis die flächendeckende Anfälligkeit Hessens für derartige Wetterlagen.

Ende Dezember 2023 brachte das Sturmtief „Zoltan“ auch Mittelhessen in Bedrängnis. Orkanartige Böen und ergiebiger Regen führten zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr, insbesondere im Main-Kinzig-Kreis, der östlich an Mittelhessen grenzt. In Mittelhessen selbst meldeten Kommunen wie Wetzlar und Gießen umgestürzte Bäume und kleinere Überschwemmungen. Der Lahnpegel stieg rapide an, und Hochwassermeldestufen wurden überschritten. „Zoltan“ war ein Beispiel für winterliche Unwetter, die durch ihre Kombination aus Sturm und Regen besonders tückisch sind und die Region auf eine harte Probe stellten.
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