Der Winter 2024/2025 ist für viele Kinder und Wintersportbegeisterte ein enttäuschender Anfang geworden. Während die Hoffnung auf weiße Wiesen und Schlittenfahrten groß war, hat die Realität bisher eine andere Sprache gesprochen.

Bis jetzt hat sich Schneefall mit nennenswerten Schneehöhen zumeist auf die hohen Berge beschränkt. In den Mittelgebirgen und Alpen konnten zwar Winterfreunde gelegentlich Schneefall genießen, doch in den Niederungen blieb das weiße Gold aus. Der Januar, traditionell ein Monat, in dem man mit Schnee rechnen könnte, neigt sich dem Ende zu, und die Aussichten auf Schnee bis in die Täler hinein sind dünn.
Langfristige Wettervorhersagen für dieses Jahr zeigen, dass die Temperaturen tendenziell über dem Durchschnitt liegen, was die Bildung und das Verbleiben von Schnee in tieferen Lagen erschwert. Das europäische Wettermodell (ECMWF) wie auch das amerikanische Modell (GFS) prognostizieren weiterhin eine eher milde Wetterlage. Obwohl es in den ersten Wochen des Jahres zu einigen Schneefällen kam, sind diese bisher auf höhere Lagen beschränkt geblieben. Die Schneefallgrenze liegt meist oberhalb der 900 Meter, was bedeutet, dass Schnee in den Niederungen schnell wieder schmilzt oder als Regen fällt.
Ist der Klimawandel für den Schneemangel verantwortlich?
Der aktuelle Schneemangel ist nicht nur eine Laune der Natur, sondern auch ein Indikator für weitergehende klimatische Veränderungen. Die globale Erwärmung hat zu weniger kalten Wintern in Mitteleuropa geführt, mit milderen Temperaturen und weniger Schnee. Diese Trends sind in den vergangenen Jahren immer deutlicher geworden, und der Winter 2024/2025 scheint diese Entwicklung fortzusetzen.
Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten 13 Prozent der Skipisten verschwunden sein – weltweit. Und das hat Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bayreuth.In einem von acht Skigebieten könnte die natürliche Schneedecke noch in diesem Jahrhundert komplett verschwinden – so lautet das Ergebnis der Bayreuther Forscherin Veronika Mitterwallner, die weltweit sieben Gebirgsregionen untersucht hat. Voraussetzung der Studie war unter anderem auch: Klimaschädliche Emissionen wie CO2 werden bis zum Jahr 2100 nicht gesenkt. Quelle Tagesschau

Für Kinder, die sehnsüchtig auf den Moment warten, ihren Schlitten aus dem Keller zu holen, bedeutet dies, dass sie sich möglicherweise auf andere Winteraktivitäten verlegen müssen. Schlittenfahren, Schneemänner bauen oder Schneeballschlachten sind in diesem Jahr in den Niederungen eher selten. Alternativ bieten sich Aktivitäten wie Eisstock oder Indoor-Sportarten an, um den Winter dennoch zu genießen.
Schlechte Karten für Frau Holle.
Die Wahrscheinlichkeit für Schnee in den Niederungen dieses Winters bleibt aktuell gering. Die aktuellen Wettermodelle deuten nicht auf einen signifikanten Wintereinbruch hin, der Schnee bis in die Täler bringen könnte. Stattdessen scheint der Winter eher durch milde Temperaturen und möglicherweise durch Regenfälle geprägt zu sein.
Während es für viele enttäuschend ist, kann dies als Anstoß genommen werden, sich auf alternative Wege zu freuen und die Schönheit des Winters auch in anderen Formen zu erleben. Vielleicht ist es an der Zeit, die Tradition des „Schneewartens“ zu überdenken und neue Traditionen zu schaffen, die weniger von den Launen des Wetters abhängen.